Die kundige Stammleserschaft wird angesichts neuerlicher Werke Sapkowskis aufmerken. Findet sich doch die, von ihm stammende Narrenturm-Trilogie, unter den wärmstens empfohlenen Büchern linkerhand. Diese versüßten mir den Beginn des Bücherjahrs 2009 und so ging ich mit hohen Erwartungen an eben jenes Buch. Besagtes Buch gehört zur zweiten Reihe Sapkowskis, der sogenannten Geralt-Saga. Bereits der erste Band hatte mir sehr zugesagt und auch „Das Schwert der Vorsehung“ ließ mich keinesfalls enttäuscht zurück.
Selbstverständlich ist eine gewisse Neigung zum Genre Fantasy vonnöten, aber auch Büchern dieser Art eher distanziert gegenüber stehende Menschen, sollten hieran auf jeden Fall Geschmack finden können. Das Universum, welches Sapkowski hier erschafft, ist keineswegs eine sich über alle Maßen ernstnehmende Parallelwelt. Es ist eine historische Fiktion, die die Existenz von Magie ohne viel Federlesen akzeptiert, dabei jedoch auch das Hauptaugenmerk auf ihre bedrohte Existenz legt. Es ist mal wieder die emsige Menschheit, die unbeeindruckt und prosaisch als Totengräber von all dem wirkt, was ihrer Rationalität widerspricht. Auf diese Weise entsteht eine unsagbar feinfühlige Beschreibung einer Welt, die sich im Umbruch befindet. Mit viel Humor und Doppelsinnigkeit werden wir durch eine Welt geleitet, die die Grundlage unserer Mythen und Legenden werden soll. Es lohnt sich, sich darauf einzulassen. Denn so erfährt man unter anderem die möglichen Grundlagen einer Reihe von Begebenheiten, die heute in bunten Kinderbüchern vor sich hin prangen.Fazit: Wie bisher jedes Buch von Sapkowski – ein absoluter Lesegenuss. Der Mann ist für mich vielleicht DIE Entdeckung des Jahres.