Auf dem Gipfel des Berges lebt der Adler und die Fliege lebt am Pferdehintern. (albanisches Sprichwort)
Hinter den verwunschenen Bergen des Balkans liegt ein kleines, unbekanntes Land namens Albanien. Ein Land, bei dessen Nennung der gemeine MitteleuropƤer gewƶhnlich achselzuckend ins Leere schaut. Allenfalls erntet man Reaktionen, die etwas mit Mafia, Krieg und Chaos zu tun haben. Man kƶnnte nicht ferner liegen. Eingeklemmt zwischen Griechenland und Jugoslawien prosperiert Albanien schon seit geraumer Zeit still und heimlich vor sich hin. Die nordkoreanisch anmutende Hoxha-Ćra scheint in ferner Vergangenheit zu liegen, Chaos und bürgerkriegesƤhnliche ZustƤnde der Transformationsperiode ebenso.

Mittlerweile rekelt sich der touristische Nobody gelassen und bietet selbstbewusst seine mediterranen Qualitäten feil. Schneebedeckte Berge und üppige Vegetation der Täler, historische Stadtkerne, faszinierende Sakralbauten und, nicht zu vergessen, diese fantastische Adriaküste, welche bisweilen so unverbaut und idyllisch daherkommt, dass Strandurlaub wieder seinen Namen verdient. Alles in allem ein Land was unsere Aufmerksamkeit erregte. Daher hier nun in gewohnter Weise ein paar Tipps, die euch helfen sollen, es selbst zu entdecken. Leider wird dieser Ratgeber sich vorerst auf Küste und Städte beschränken, da die Kürze des Aufenthalts einen Ausflug in die Berge verhinderte. Dabei sollte der Ausblick auf Highlights wie die legendäre Koman-Fähre oder den Peak-of-the-Balkans-Trail in jedem Bergliebhaber extremstes Lechzen auslösen.
Andere Wissensquellen
Wie so oft schon zuvor beobachtet, Reiseziele die nicht jedem etwas sagen, verfügen naturgemäà auch über einen mangelhafte Informationsgrundlage. Zwar gibt es Reiseführer zu Albanien, doch jeder hat eklatante Nachteile und meist nur geringfügige Vorteile. Der Reise Know-How-Führer mag den Anfang machen und prinzipiell ist an ihm auf den ersten Blick wenig auszusetzen, doch strotzt er bei genauerer Prüfung vor Ungenauigkeit und strukturellen SchwƤchen. Vielleicht, so mƶchte man verteidigend einwenden, sind derlei SchwƤchen bei einem Land im Wandel wie Albanien unvermeidlich. Das Gegenteil beweist jedoch der pocket-guide von Martina Kaspar und Günther Holzmann. Das seit einigen Jahren in Albanien lebende Paar liefert ein durchaus beeindruckendes Büchlein ab, prall gefüllt mit Informationen und Tipps, die nicht aus der 0815-Schublade gezogen scheinen. Einzig Layout und Format lieĆen mich innerlich gefrieren und meinen eigenen Anspruch verfluchend, reiĆaus nehmen. Als dritte Alternative muss hier noch der Reiseführer des sonst sehr geschƤtzten Trescher-Verlags erwƤhnt werden. Hier ist man am Klassenziel eines Reiseführers deutlich vorbeigeschlittert. Wer nach einer leidlich gut erzƤhlten Landeskunde sucht, kƶnnte damit gut bedient sein. Relevante Informationen, Tipps und konkrete Empfehlungen finden sich hier eher weniger und zudem schlecht findbar.
An- und Einreise
Die Mühen der erfolgreichen AnnƤherung an Albanien haben sich in den letzten Jahren deutlich verringert. Zwar sind die Spuren der totalen Abschottung an der infrastrukturellen Situation noch zu erkennen. So verfügt das Land lediglich über einen internationalen Flughafen (Tirana) und die Einreise auf dem Landweg ist einzig auf dem StraĆenweg zu ermƶglichen.

Internationale Zugverbindungen gibt es bislang nicht. Angeblich gibt es eine Gütertransportstrecke von Podgorica nach Shkodra auf der in Zukunft die Einrichtung von Personenverkehr geplant ist, doch da wollen wir uns mal lieber keine übertriebenen Hoffnungen machen. Die smarteste Art des Enterns der albanischen Hoheitsgebiete ist die Einreise per Schiff. Es bieten sich hier zwei Varianten an: von Korfu nach Saranda oder von Bari nach Durrës.
Herumreisen
Die beste Information sei gleich zu Beginn herausgeschrien: Albanien verfügt weiterhin über eine funktionierende Eisenbahn! Erleichtert konnte ich davon ablassen, das erste kontinentaleuropäische Land auf meine schwarze Liste zu setzen. Doch es muss gesagt werden, in einem guten Zustand befindet sie sich nicht. Selten, unzuverlässig und marode sind wohl noch die besten Adjektive mit dem der Service der Hekurudha Shqiptare beschrieben werden muss. Auch hier geistern diverse Pläne von Modernisierung und Verbesserung herum und obwohl ich Albanien hier viel zutraue, bleibt eine gewisse Skepsis erhalten. So bleibt der gängige Weg zur Abanienentdeckung der Bus. Natürlich wären auch Mietauto oder Fahrrad adäquate Alternativen, doch hier fehlen eigene Erfahrungen und so kann ich schwerlich Qualitatives dazu beitragen. Leider befindet sich auch das Niveau des busbetriebenen Fernverkehrs auf einem eher betrüblichen Niveau. Informationsaustausch und struktureller Ist-Zustand der bestehenden Busverbindungen sind alles andere als erheiternd. Fahrpläne existieren eher als fakultative Veranstaltung, Preise sind Verhandlungssache und das technische Level der Busflotte befindet sich eindeutig im grenzwertigen Bereich.

Ćberraschend war der relativ gute Zustand der StraĆen. Letztlich kann aber zusammengefasst werden, dass Dank der Freundlichkeit der Menschen auch die Hürde des ƶffentlichen Fernverkehrs in Kauf genommen werden kann. Dennoch bleibt zu hoffen, dass die aktuelle aufblühende Phase in der albanischen Geschichte dazu genutzt wird, Bahn und Bus gleichermaĆen auf ein annehmbares Niveau zu hieven, damit Albanien eines Tages vielleicht nicht trotz sondern sogar wegen seiner Transportwege geschƤtzt wird.
Ćbernachten
Wie schon ein paar Mal erwƤhnt, Albanien hat sich seit meiner letzten Visite vor gut zwanzig Jahren erheblich gemausert. In kleinen unspektakulƤren Schritten stabilisierte man die Gesellschaft, reduzierte die Korruption auf ein, der Region angemessenes MaĆ und investierte erklecklich vor sich hin. So avancierte Albanien peu Ć peu vom Geheimtipp für Hartgesottene zum Adria-Kleinod für Massentourismus scheuende Freunde einer mediterranen Auszeit. Meine Beobachtungen betreffen nun nur die Küste, die grƶĆeren StƤdte und all dies auch nur wƤhrend der Nebensaison, doch das GesprƤch mit den Menschen vor Ort sowie mit anderen Reisenden lassen einen groben Ćberblick zu. Kurz: Auch wenn man hier die Hauptsaison meiden sollte, so man Entspannung sucht, kann man an Küste wie in den grƶĆeren StƤdten problemlos eine günstige und geschmackvoll eingerichtete Unterkunft finden. Das untere Preissgement pendelt sich irgendwo gelassen zwischen ā¬5-10 pro Nase ein. Die QualitƤt der Unterkünfte kann sich definitiv mit vergleichbaren Bleiben in den NachbarlƤndern messen. In den Bergen soll die touristische Infrastruktur noch nicht ganz so zuverlƤssig sein und noch mehr in den Kinderschuhen stecken.
Sprache
Die hier gesprochene Sprache gehƶrt zweifelsfrei nicht zu den HauptanziehungskrƤften eines Albanienausflugs. Ćhnlich wie im georgischen Fall handelt es sich auch hier um eine weit abseits von allen „zivilisierten“ Sprachen stehendes Konstrukt. Albanisch hat weder mit der slawischen Sprachfamilie etwas gemein (wie der ungeübte Blick angesichts der Nachbarschaftslage wohl meinen kƶnnte) noch gibt es VerwandtschaftsverhƤltnisse zu romanischen Posse. Selbst die üblichen Verdachtsmomente bei sprachfamiliƤrem Querulantentum, wie ein Zugehƶrigkeit zu den Finno-Ugren oder irgendwelche keltischen WurmfortsƤtze treffen nicht zu. Die Herkunft des Albanischen ist so rƤtselhaft wie manches andere in diesem Land. Und so mag dem grƶĆten Sprachenthusiasten die Lust vergehen angesichts dieser, losgelƶsten Sprachinsel, deren Herkunft bis heute selbst Philologen noch nicht klar ist. Wenn man schon kaum Verwandtschaft mit anderen Sprachen sein eigen nennt und der Einsteiger daher komplett von vorn anfangen darf beim Albanisch lernen, dann genieĆt man zusƤtzlich voll ausgelassenem Grimm, dass es selbst einfachste Wƶrter in sich haben. Ich brauchte bspw. erschreckend lang um mir so ein Ungetüm wie „faleminderit“ einzuprƤgen. Dabei handelt es sich hierbei um das wohl wichtigste Wort in jeder neuen Sprache: Danke. Da ist es gut zu wissen, dass man mit Englisch ganz problemlos durchkommt und sogar Deutsch bisweilen zur Anwendung kommt. Die groĆe Anzahl albanischer Gastarbeiter in der Schweiz und Deutschland machen sich hier bemerkbar.

Kulinarik
Eingebettet in den Balkan, aufgefangen durch Griechenland und abgefedert durch die nahe italienische Küste müsste es mit dem Teufel zu gehen, wenn die hiesige Küche nicht in anstƤndigen MaĆe zu betƶren wüsste. Angesichts unserer kurzen Inspektion kann auch hier wieder nicht für ganz Albanien gesprochen werden und in Anbetracht unseres küstennahen Aufenthalts genossen wir auch überwiegend die delikaten Produkte des Meeres. Und hier kann ganz klar der Daumen nach oben gereckt werden. Auf einigen anderen Reisen, die mich durch Regionen führten, welche durch Mangel und Abschottung neben vielen anderen, auch die FƤhigkeit zum anspruchsvollen und kreativen Kochen verloren gegangen schien, kann dies für Albanien zweifelsohne nicht beobachtet werden.Ā Die Küche ist abwechslungsreich, frisch und überaus mediterran. Noch viel mehr als in den angrenzenden Küchen wird hier, meines Erachtens weniger nach Rezept sondern aus der Stimmung heraus gekocht, daher lƤsst sich eine albanische Küche an sich schwer fassen. AuĆerdem wird die albanische Küche durch die eigene Diaspora noch zusƤtzlich zerfranst. So unterscheiden sich die albanischen Regionalküchen Westmazedoniens, des Kosovos, Montenegros, der Albaner in Serbien, derĀ ArbĆ«resh (Italien) und der Arvaniten (Griechenland) Ƥhnlich der kruden Dialektvielfalt Albaniens – ein wundervoller Flickenteppich der Genüsse! Und so kƶnnte beispielsweise ein kulinarische Tagestour aussehen:
Guten Morgen! Ich weiĆ, alles ist Geschmackssache und das Frühstück als Mahlzeit ist zudem dank diverser Existenzabsprechungen in Selbstfindungstrance gefallen, doch wenn man von all dem mal absieht – frischer, eiskalterĀ Dhallë (Ayran) und dazu einen duftenden, warmen Byrek mit einer Füllung die eurer Tagesform entspricht – kann man den Tag besser beginnen? Aber natürlich! In dem man das Ganze noch mit einem Mokka abschlieĆt, der nicht Geringeres auslƶst als Urknall und universelle Expansion der eigenen Physis in einem Moment.Ā Nachdem ausreichend Tag genossen ist, wendet man sich wohlig der Frage nach dem Mittagsmahl zu. Auch wenn es hier zahllose Mƶglichkeiten gƤbe, wƤhlen wir für dieses Beispiel (und um den zauberhaften kulturellen Mischmasch zu demonstrieren) einen gewaltigen Klotz Moussaka. SelbstverstƤndlich begleitet von einem knackigen Salat mit reichlich SchafskƤse oben drauf. Zum Abend dann, zumindest in unserem Universum, hinab zur Hafenpinte um sich mit albanisch Roulette bei der Auswahl nie gehƶrter Fische und Meeresfrüchte vollzuschlagen.

Bleibt noch anzumerken, dass auch die mehrtausendjƤhrige Geschichte des Weinanbaus das kurze Strohfeuer des Steinzeitkommunismus recht gut überstanden hat. Wie allerorts behauptet und bewiesen wird, scheint man diesbezüglich über den Weinberg zu sein und die albanische Weinkultur erblüht und trƤgt Früchte. Auch wenn der GroĆteil der geernteten Trauben nicht zu Wein verarbeitet wird, sondern entweder direkt gegessen oder zum albanischen Nationalschnaps Raki rrushi oder Konjak wird, bleibt immer noch genug über um mehrerer ausgezeichnete Weine zu produzieren, die den überraschten Gaumen erfreuen.
Schƶne Orte (selbst beƤugt):
Das Süd-Triumvirat Saranda-Ksamil-Butrint
Im letzten südlichen Zipfel Albaniens, kurz vor der griechischen Grenze (Korfu liegt an der nähesten Stelle weniger als 2 km entfernt in Sichtweite) liegen, wie an einer Perlenschnur aufgereiht drei Höhepunkte auf engstem Raum aneinander. Saranda mag auf den ersten Blick wenig Begeisterung auslösen. Die offenbare Planlosigkeit des Baubooms in dem an sich recht ereignisarmen ehemaligen Fischerdörfchen geben wenig Anlass um hier empfehlend erwähnt zu werden. Wenn man sich vor Augen hält, dass noch 1913 lediglich 110 Menschen diese Bucht besiedelten und man dann die hastig übereinander gestapelten Touristenschubladen der Gegenwart sieht, kommt man doch arg ins Zweifeln.

Dennoch ist Saranda in der Nebensaison ein entspannter Ausgangsort um die Küste Südalbaniens zu entdecken. Als empfehlenswerter Ausflug wäre zum Beispiel Ksamil und Butrint zu nennen. Bei Ksamil handelt es sich um einen kleinen Badeort. Idyllisch am Ufer des Ionischen Meers, von vier kleinen Inseln umsäumt, feinster Sandstrand und Ausblicke, die man tief inhalieren sollte. Butrint dagegen ist eine, mit dem Siegel Weltkulturerbe versehene Ruinenstadt, noch etwas südlicher an der Küste entlang. Die an sich schon beeindruckende Anlage der erhaltenen Stadt wird nochmals beeindruckender so man sich während des Rundgangs vorstellt welch ein gewaltiger und gut ausgestatteter Komplex dies vor knapp zwei Jahrtausenden einmal war.

Syri i Kaltƫr (Das blaue Auge)
Auf halben Weg zwischen Saranda und Gjirokastra noch vor dem Bergpass gibt es einen kleinen unscheinbaren Abzweig von der HauptstraĆe, der zu Albaniens wasserreichster Quelle führt. Ein knapper Kilometer staubiger FuĆweg und schon steht man vor diesem verschwenderisch sprudelnden Naturschauspiel (ca. 6Ā m³/s). Die Tiefe der Quelle ist bis jetzt noch nicht ermittelt, doch das erscheint relativ irrelevant angesichts der intensiven tiefblauen Farbe, die auf dem hellen Karstgestein funkelt. Ein perfekter Zwischenstopp um Meersalz und StraĆenstaub etwas entgegenzuschleudern.

Gjirokaster
Sie gilt als eine der Ƥltesten StƤdte Albaniens, die „Stadt der Steine“, wichtigstes kulturelles Zentrum, natürlich UNESCO-Weltkulturerbe. Doch damit nicht genug. Diese steinige StƤdtchen ist auch noch gleichermaĆen Geburtsort des ehemaligen Diktators Enver Hoxha sowie des wohl bekanntesten albanischen Schriftstellers Ismail Kadare, der Gjirokaster mit seinem Roman „Chronik in Stein“ verewigte. Ein unbedingtes Muss für die innerliche ErschlieĆung Albaniens. Die beeindruckende sich über das Tal erhebende Burg wie die sich verzweifelt daran klammernde Altstadt – all dies lƤsst schon nach kurzer Zeit die „Chronik in Stein“ vor dem inneren Auge auferstehen.
Tirana

Von den meisten Albanienreisenden erhƤlt die Hauptstadt nicht unbedingt die besten Kritiken. Auch ich erinnerte mich mit einer Mischung aus Faszination und Grauen an meine erste Begegnung mit der kahlen Blockopole im Herzen des Landes. Doch ich mƶchte den Versuch unternehmen, den ramponierten Ruf Tiranas ein wenig aufzupolieren. Kurz zusammengefasst sei gesagt, zwischen 2.30 und 6:00 ist es eine wunderschƶne Stadt, die Klarheit und Ruhe ausstrahlt. Ein Spaziergang die achtspurige Hauptmagistrale hinab, ins rechteckig aufgerƤumte Stadtzentrum hinein, lƤsst die vibrierende Reiseseele ins Gleichgewicht geraten und bei einem starken Mokka im Angesicht des zentralen, ehemaligen Aufmarschplatzes gelang es zumindest uns ausreichend geerdet zu werden um uns weiter auf das Land der Adler einzulassen. Daher, wenn Tirana – dann nachts!
Schƶne Orte (bislang noch unbeƤugt)
Die BERGE
Es mag sich im zuvor Gesagten schon angedeutet haben, doch die Auslassung des bergigen Teils war DER Fauxpas bei dieser Kurzinspektion. Wie allein das mƶglich sei, in einem Land, welches fast ausschlieĆlich aus Bergen besteht, mag der interessierte Leser berechtigt einwenden. Nun, dies liegt hauptsƤchlich daran, dass die meisten Berge die man querend vorüberziehen sieht, reine, der Klimazone typische „Ansehberge“ sind. Schƶn für Fotos, malerische Aussichten und gelassenes Blickeschweifen – doch in der Regel nichts zum Ersteigen und Erwandern. Zu trocken, verwildert und unerschlossen sind derlei Karstgebirge des Mittelmeerraums. Doch Albanien wƤre nicht Albanien wenn es in dieser Hinsicht nicht mehr zu bieten hƤtte. Im Nordosten des Landes erheben sich die mƤchtigen Albanischen Alpen, angrenzend an Montenegro und den Kosovo kann hier ein Gebirge genossen werden wie man es in Europa, zumindest in dieser Ausgestaltung nur noch selten finden sollte. Alpin und wild aber dennoch touristisch machbar. SpƤtestens seit Etablierung des bereits zu Beginn erwƤhnten „Peak-of-the-Balkans-Trail“ sollte Bergwandern hierzulande auf eine solide Basis gestellt sein.

Anhängig zu diesem Thema wäre selbstverständlich eine Fahrt mit der Koman-Fähre. Diese, einmal täglich verkehrende Fähre absolviert in zweieinhalb Stunden eine spektakuläre Route vom Koman-Stausee, die steile Drini-Schlucht hinauf bis nach Fierza. Praktisch dabei ist, dass dies, so malerisch es sich einerseits anhört auch andererseits der beste Zubringer für Touren in den Albanischen Alpen ist.
Und auch wenn dies alles schon ausreichen würde für eine ausgewachsene nƤchste Reise, so gibt es daneben noch reichlich andere reizvolle Ziele mit denen Albanien gekonnt kokettiert (ganz abgesehen davon, dass man natürlich auch immer gern zu alten PlƤtzen zurückkehren mƶchte). Zu erwƤhnen wƤre hier einerseits Berat – eine weitere Weltkulturerbe-Stadt in südlich von Tirana – ich wage nicht zu bezweifeln, dass die „Stadt der tausend Fenster“ mich zumindest ebenso bezirzen würde wie Gjirokaster. Andererseits zwinkert noch eine weitere Kostbarkeit der Natur verlockend dem Reisenden entgegen: und zwar die Seenlandschaft von Ohrid und Prespa. Obwohl der schƶnere Teil hier wohl wahrscheinlich eher auf mazedonischer Seite gelegen ist, sprƤche ja auch nichts gegen einen kleinen Ausflug in das noch unbekanntere Nachbarland.
In diesem Sinne – bis bald ShqipĆ«ria!
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Vielen Dank für den netten Reisebericht. Das liest sich sehr angehm und als zumindest teilweiser Kenner des Landes musste ich dann doch bisweilen vor mich hin lachen.
Eine Anmerkung sei erlaubt: Der aus Mazedonien bzw. Kosovo kommende Fluss heiĆt Drin (oder auch Drini, weil im Albanischen jedes Substantiv eine bestimmte und eine unbestimmte Form hat). Er sollte nicht mit der Drina verwechselt werden, die in weiten Teilen den Grenzfluss zwischen Serbien und Bosnien bildet.
Oh, vielen Dank. Mir war die eigentliche Drina in der Tat ganz dunkel ein Begriff. Da siehst du Mal wie albanisiert ich war, dass ich es für mƶglich hielt, dass dieser Fluss hier quellt um dann halb Jugoslawien zu durchflieĆen. Ist natürlich sofort korregiert wurden.