Es ist ein altes Lied mit Fortsetzungen: selten sind sie so gut wie ihre Vorgänger und dennoch muss man an sie ran wenn man eben jenen Vorgänger sehr gut fand. So erging es mir dann auch nach dem Genuss von „Metro 2033“. Der Fortsetzungsroman heißt originellerweise „Metro 2034“
und kann an die Idee des Einstiegsromans in keiner Weise anknüpfen.
Auch wenn das Rezept, „Apokalypse auf Schienen“, und dies auch noch in den Gemächern der Moskauer Metro, dem zweifellos schönsten Transportmittelnetzwerk, welches jemals ein menschlicher Geist erschuf, weiterhin seinen Reiz ausübt – Kulisse und Szenario ist eben nicht alles. Zudem war ich enttäuscht davon, dass die Handlung des Vorläuferromans überhaupt nicht aufgegriffen wurde. Wenn schon Fortsetzung, dann doch bitte richtig. Das überraschende Ende von „Metro 2033“ ließ doch gerade hierauf hoffen. Doch nichts hiervon außer dünnen Anmerkungen am Rande. Der diesmalige Aufhänger, der Kampf gegen eine sich ausbreitende Seuche, schaffte es auch nicht unbedingt mich zu fesseln. Schade eigentlich. Das Sujet wäre in meinen Augen ausbaubar gewesen. Doch nach diesem Erlebnis verspüre ich erstmal keine gesteigerte Lust auf mehr.
Fazit: „Metro 2033“ sei jedem Apokalypsenfreund ans Herz gelegt. Wenn eine gewisse Affinität zu Russland oder Schienenästethik besteht dann sowieso. Doch von diesem Schmöker rate ich freundlichst ab. Ist es nicht wert.