Die russische Post gehört jedenfalls in meinen Erinnerungen zu jenen Institutionen, die in einem, vorsichtig ausgedrückt, eher behäbig in die Zukunft schreitenden Staat, stets zu den zuverlässigsten Vertretern jener gelassenen, bürokratischen Trägheit, die mir von Anfang an ins Auge stach. Unvergessen zahlreiche muffige Momente in überhitzten Amtsstuben um mühselig die selbstverständlichsten Kleinigkeiten des täglichen Bedarfs zu absolvieren. Da mag es geringfügig verwundern wenn man über solcherlei kecke Videobotschaft aus dem Herzen des Schwarzerdegebiets stolpert. Keine Frage, Olga Iwanowna ist hier unmissverständlich als Motor der ganzen Angelegenheit auszumachen. Zu deutlich erscheint mir das eine oder andere leicht peinlich berührte Grinsen manch einer Postlerin im munteren Rap-Reigen. Und dennoch, das geht ins Ohr und lässt fröhlich mitwippen. Wer hat da nicht gleich Lust riesige Ostpakete durch die Gegend zu wuchten oder einfach mal wieder einen richtigen Brief aufzugeben.