Also entspannt euch und assoziiert mal frei vor euch hin. Wenn da nicht mehr als die unbezwingbare Neigung zum Badehoseneinpacken und eine diffuse Erinnerung an verdammenswerte Konferenzen in eurem Stammhirn herumflunkern, ist es definitiv Zeit für einen betreuten Ausflug. Ein kurzer Blick in den Fontane, ein Handgriff, der für uns alle in den letzten Wochen sicher schon zum liebgewonnen Reflex gewurden ist, zeigt auf, dass wir uns nun aber wirklich den Kronjuwelen preussischer Naturschauspiele nähern.
„Die Havel, um es noch einmal zu sagen, ist ein aparter Fluß; man könnte ihn seiner Form nach den norddeutschen oder den Flachlands-Neckar nennen. (…) Das Blau ihres Wassers und ihre zahllosen Buchten (sie ist tatsächlich eine Aneinanderreihung von Seen) machen sie in ihrer Art zu einem Unikum. (…) Von Potsdam aus wurde Preußen aufgebaut von Sanssouci aus durchleuchtet. Die Havel darf sich einreihen in die Zahl deutscher Kulturströme.“
Na, wenn das nicht Eindruck macht. Neben Vater Rhein und Mutter Elbe also auch die Havel. Obwohl ihr verwandtschaftlicher Grad noch ungeklärt ist, so gehört sie also unzweifelhaft dazu – unser „Flachlands-Neckar“!
Doch das ist noch längst nicht alles. Ein kurzer Spaziergang führt an etlichen reizvollen Schlössern und Parks vorbei. Auch in der Welt der Rekorde ist Wannsee zu Hause. Schließlich verzeichnen wir mit dem Strandbad Wannsee nicht nur das größte Binnengewässerbad Europas, sondern mit dem Schäferberg sogar die zweithöchste Erhebung Berlins.
Alles weitere, wie immer belesen und historisch unterfüttert, in ein paar Tagen in gewohnter Runde. Ach, bevor ichs vergess, Fontane wusste sogar etwas zu unserem vorweihnachtlichen Disput beizutragen:
„Die Schönheit und Poesie dieses Tieres aber, vor allem die mächtige Schußfläche, die es bietet, werden sehr wahrscheinlich immer ein Hindernis bleiben, die Schwanenjagd in Jägeraugen zu etwas besonders Wünschenswertem zu machen. Es unterbricht nur mal den gewöhnlichen Lauf der Dinge. Ein Zwischengericht, das willkommen ist.“
Es ist angerichtet!
Sonnabend, den 13. 1. 13:00, an den S-Bahngeleisen des Alexanderplatzes, mittig