Wer mich auch nur ein wenig kennt, darf angesichts dessen, was jetzt kommt, mit voller Berechtigung sein Antlitz in einen erstaunensrunzelnden Zustand bringen – es ist tatsächlich das erste Buch von Bukowski, welches ich mir zu Gemüte führte. Speziell in der Jugend gab es der Gelegenheiten viele, die mich zum Lesen von Bukowski hätten bringen können. Aber irgendwie kam es nie dazu. Nun schenkte mir die aberwitzige ibererbraut zu Weihnachten eben Das Liebesleben der Hyäne und ich legte es erstmal in das Fach für später zu lesende Bücher. Als sich dann die Finanzen eher mittelprächtig entwickelten und so der stete Nachkauf an Frischbüchern kurz begrenzt werden musste, griff ich kurzerhand zu diesem Buch.Was habe ich euch zu Bukowski, und speziell zu diesem Buch zu sagen? Zunächst einmal: Es liest sich flüssig und verliert nie wirklich an Spannung. Das mag sonderbar klingen, da das Buch im eigentlichen Sinne nur einen Aneindanderreihung von Suff und Fick ist. Viele Kritiker bescheinigen Bukowski Zärtlichkeit und Poesie zwischen den Zeilen. Nun, diese habe ich nicht ausmachen können. Ich schätze an diesem Buch vielmehr die ehrliche und ungeschönte Darstellung eines Säuferlebens, welches durch den bisweilen aufblitzenden Glamour eines halbwegs erfolgreichen Schriftstellerlebens aufgehübscht wird. „Ich wurde von lauter Dingen angezogen, die verkehrt waren. Ich trank, ich war faul, ich hielt nichts von Gott, Politik, Ideen, Idealen. Ich hatte mich in einem Nichts eingerichtet, in einer Art Null-Existenz, und dabei ließ ich es. Ich gab keinen interessanten Menschen ab. Wollte auch keiner sein. Es war zuviel Arbeit.“Diese Aussage, welche mir in ihrem Kern ungemein nah erscheint, sollte man nachklingen lassen um die nachfolgenden Erlebnisse des Alter Egos Henry Chinaski richtig einzuordnen. Es ist halt alles halbsowild und oft genug ist eine Sache eben auch nur so wie sie ist. Hör mir auf mit Interpretationen oder Sinnfragen! Wenn das Poesie ist, bitte. Warum auch nicht?! Ich jedenfalls werde bestimmt irgendwann wieder mal zu Bukowski greifen.Fazit: Große Literatur ist es für mich nicht. Aber guter Lesestoff, der nicht langweilt. Genau die richtige Entscheidung, wenn man vor einer langen Zugfahrt steht und die Bahnhofsbuchhandlung mal wieder nur vor Hera Lind und Rosamunde Pilcher überquillt. Photo: burkhartstudios.com
Denselben Eindruck habe ich auch: leichte, unterhaltsame Lektüre.
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