Dass ich der Hundheit als solcher in hoffnungsloser, glühender Verehrung verfallen bin, sollte allgemein bekannt sein. Daher konnten mich die Berichte über „Kanellos, The Greek Protest Dog“ verständlicherweise nicht kalt lassen. Angesichts der Tatsache, dass mein Herz einem Hund gehört, der schon bei sanftesten Knallgeräuschen panisch nach möglichen Möbelunterständen Ausschau hält sowie schon geringfügigste Abweichungen von, den Menschen zugebilligter Konformität, mit äußerster Skepsis begegnet, habe ich größten Respekt vor Hunden wie Kanellos. Sich herrenlos und freiheitsliebend an der Seite der Entrechteten furchtlos der Knute der Autorität entgegenstellen. Und das mit diesen Ohren! Keine Frage, dies ist genau die Mischung, die in mir kitschig-sozialromantischen Gefühle mit überbordenden Zuneigungsattacken der finstersten Sorte aktiviert. Da bin ich völlig ausgeliefert!Zur gegenwärtigen Krise in Griechenland sollte man den Blick jedoch ganz unromantisch schärfen. Da ich mich bei derlei Themen nicht kompetent genug fühle, übergebe ich jenen das Wort, die dies entschieden besser bewerkstelligen. Ausgezeichnete Informateure müssen diesbezüglich nicht lang gesucht werden: Von Spreeblick, über den Spiegelfechter bis hin zu den reizvollen Visionen von weissgarnix – gibt es zahlreiche Quellen, die einem einen ausgewogeneren Blick auf die Problematik ermöglichen, als es die derzeit tobende Sozialneid -und Vorurteilsdebatte der heimischen Hetzpresse tut. Auch wenn es nicht so einfach zu verstehen ist – es lohnt sich!