Wie soll ich denn bitte dies deuten?! Als ich kürzlich im ausgefransten Kebapgürtel Weddings herumspazierte stolperte mein Blick über folgenden Straßennamen. Nun ist gegen eine solche Betitelung ja nun reinweg gar nichts einzuwenden, allein Ort und Bedeutung der Straße irritiert geringfügig. Mit Sicherheit gibt es in Berlin emotional gesehen noch deutlich unionfernere Regionen als diese drittrangige Straßenecke im verschimmelten Kernschatten des Westhafens, und dennoch… Wäre nicht zumindest eine Verbindung wie die Beusselstraße oder die Seestraße angemessen gewesen?! Doch der Gedanke einer thematischen Zuordnung von Straßennamen zu ihren passenden Bezirken ist möglicherweise auch nicht ausschließlich von Vorteil. Natürlich hätte es einen gewissen Reiz am S-Bahnhof “Und-niemals-vergessen” auszuzsteigen, über den Acht-Tore-Vorplatz die Eiserne Allee entlangzuschlendern, um dann dank der Abkürzung über die Beuckert-Abstoßgasse, zur Alten Försterei zu kommen. Doch man bedenke andere Konsequenzen, die ein solches Vorgehen zur Folge haben könnten. Eine offene und ehrliche Überlegung, welche Namen für die Straßen und Plätze der Hipster-Bezirke passen würde, schreckt mich dabei genauso ab wie die Vorstellung welche Titel dementsprechend eigentlich die Wege hier im Wedding tragen müssten. Daher lassen wir mal lieber alles wie es ist und sind’s zufrieden, dass es eine Unionstraße in Berlin gibt. Egal wo und wie bedeutend!