Und von diesen Problemen handelt das Buch von Alan Weisman. Und das ist schwere Kost. Wahrhaftig schwere Kost. Das ewige Gedankenspiel, „was wäre wenn…“ nun endlich in wissenschaftlich, durchdacht und ausformuliert. Und so schälen sich all die Hindernisse heraus, die der Romantik eines vernünftigen Neuanfangs nach dem Zusammenbruch im Wege stehen.
Auch wenn Weisman in anschaulichen Spaziergängen durch Regionen, die vom Mensch verlassen und schnell von der Natur wieder übernommen wurden. Der erste Blick täuscht. Nicht allein die offensichtliche Problematik von 441 Atomkraftwerken und ihren zänkischen Nebenprodukten nervt hier beständig. Auch andere störende Erinnerungen an den Menschen wie das Blei im Boden (nach ca. 35000 Jahren weg) oder der CO2-Gehalt der Luft (ca. 100000 Jahre) sowie diese enorm resistenten Kunsstoffverbindungen machen die Sache nicht einfacher. Dergleichen gibt es noch etliche ärgerliche Hindernisse.
Schlussendlich aber doch ein überaus lehrreiches Buch was einem vielleicht ein wenig den Kopf wäscht von all dem naturromantischen Eskapismus. Ein blitzgescheites Buch, welches knapp, kühl und mit Witz aufzeigt, welche Dimensionen das Eingreifen des Menschen in das Ökosystem Erde mittlerweile angenommen hat. Und so banal die daraus gewonnene Erkenntnis anmuten mag: Es gibt mal wieder keine Abkürzung in eine bessere Welt, sondern offensichtlich nur den allseits bekannten Weg. Den steinigen und mühsamen…