Lange habe ich an dieser Stelle nicht mehr über meine Leseerlebnisse berichtet. Dies hat keinesfalls mit der absurden Möglichkeit zu tun, dass ich diese edelsten der Freizeitbeschäftigungen vernachlässigt habe, sondern ist vielmehr dem Umstand geschuldet, dass ich in den letzten Monaten dem sogenannten Reihenfieber unterlag. Hierbei handelt es sich um das zwanghafte Begehren alle Bücher eines zusammenhängenden Literaturkosmos zu verschlingen. Ich hielt es dabei nicht für angebracht jeden einzelnen Teil hier zu goutieren, daher nur ein paar abschließende Worte. Bei der ersten Reihe handelte es sich um die literarische Vorlage der von mir ganz gern gesehenen Fernsehserie “True Blood”. Die nicht enden wollende Bücherkaskade der ehemaligen Gewichtheberin aus Arkansas gehören jetzt nicht unbedingt zum Besten was ich je gelesen habe. Insbesondere die seitenlangen Ankleidungsgedanken und Schminkprojekte der weiblichen Protagonistin ließen mich bisweilen entnervt stöhnen. Auch die zwischenzeitlich kruden politischen und religiösen Einsprengsel waren mehr als verwirrend. Dennoch funkeln diese Bände im gegenwärtigen Vampirhype wohltuend durch eine gewisse Originalität und überraschende Gedankenexperimente zum Alltag von übernatürlichen Wesen heraus. Mein zweiter Suchtanfall wurde ebenfalls durch das Fernsehen ausgelöst, und zwar durch die exzellente Neuverfilmung des Sherlock Holmes durch die gute, alte BBC. Ich war hiervon dermaßen angetan, dass ich in einem Rutsch durch sämtliche verfügbaren Bände hindurchschmökerte und einmal mehr angetan war. Nun also wieder ein Buch. Wobei auch dieses Buch ja prinzipiell die Einladung auf mehr wäre. Schließlich handelt es sich bei “Bastard Assistant from Hell” nur um die deutsche Adaption der unfassbar witzigen Reihe von Simon Travaglia namens “Bastard Operator from Hell”. Bei letzterem handelt es sich schlicht und ergreifend um das reinste Konzentrat langjähriger IT-Beschäftigung in halbwegs literarische Formen gegossen. Ein Hochgenuss für jeden, dessen täglich Brot es ist jener merkwürdigen Gattung namens Computeranwender zu helfen. Das deutsche Gegenstück findet seinen Handlungsraum nicht in den schummrigen Administratorenkellern (obwohl der Computer und die Kenntnisse um ihn auch hier eine nicht unwesentliche Rolle spielen!) sondern in den nicht minder fürchtenswerten Gefilden deutscher Universitäten, doch es es ist fast genauso witzig und wohltuend gemein. Ich möchte nun gar nicht weiter ausführen, analysieren und interpretieren und empfehle den Lesegenuss einfach mal rigoros und ausdrücklich. Dabei habe ich sogar die Möglichkeit eine Leseprobe zu offerieren. Auf dieser Seite können fast alle Texte online bezogen werden. Viel Spaß!