Nach der überwältigenden Erfahrung von „Für immer in Honig“ nun erneut ein Gedankenblitz aus dem kruden Universum des Dietmar Dath. Angesichts der hier angekündigten Thematik konnte ich einfach nicht widerstehen:
Dietmar Dath erzählt in Die Abschaffung der Arten
von einem neuen Zeitalter, das den Tieren gehört, von Krieg und Liebe nach dem Ende der Menschheitsgeschichte. Wenn Charles Darwin Krieg der Welten geschrieben hätte, vielleicht wäre ein Buch wie dieses dabei herausgekommen.
Keine Frage, das klang vielversprechend. Denn schließlich versucht mein eigenes kleines Werk
ja ähnliche unbemerkte Tiefen und Möglichkeiten der Tierwelt auszuloten. Und in der Tat – schon nach wenigen Seiten war ich Feuer und Flamme von dem was Dath da angerichtet hatte! Und das meine ich in der vollen Doppeldeutigkeit des Wortes.
Schließlich ist das was hier aufgetan wird, wenn man in der Lage ist, zu folgen, ein unfassbares Konstrukt welches sämtliche bekannten Realitäten verlässt nur um sich ausschließlich mit ihnen zu beschäftigen. Die Vielzahl an funkelnden und originellen Ideen mit denen Dath dies erreicht ist schier unüberschaubar und immer wieder überraschend. (Wie gesagt, so man es versteht. Ich rede hier nur von dem geringen Teil, den ich zu verstehen glaube.) So schält es sich schlussendlich heraus: Es ist eine liebenswert-bizarre Spekulation über eine posthumane Gesellschaft und inwiefern diese gerechter und friedlicher sein könnte.
Doch man muss hart arbeiten für derlei Begeisterungsstürme. Die Kaskade an Fremdwörtern (bzw. aus Fremdwörtern neu geschaffene Wörter), welche wiederum eingesperrt scheinen in nicht enden wollende Satzkonstrukte machen die Lektüre zum Frondienst am Erkenntniswert. Ich sehe zweifellos die Gefahr, dass der Leser hier in einer sonderbaren Mischung aus Faszination und Überforderung aufgibt. Und das wäre genauso merkwürdig – so nachvollziehbar wie schade.