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- Der italienischen Reise zweiter Teil
- Der italienische Reise dritter Teil
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- Pflanzen, die es geschafft haben
Ja, man kann es langsam immer schwerer übersehen, es handelt sich hier wohl tatsächlich um einen etwas ausgedehnteren Ausflug. Die große Triple-Null dräut unaufhaltsam heran und mit ihr der vierstellige Hauch des dritten Jahrs der Rumtreiberei. Selbstverständlich verflog die Zeit mal wieder wie im Zug und erneut kam ein Winter auf uns zu und dementsprechend behaust und radlos verlief dann auch ein Großteil dieses Zeitabschnitts.

Wir erwarten den Winter in Kachetien und bremsen hier kurz ab um alsbald den Absprung in den fernen Osten zu wagen.
Tagesbeschäftigung

Dementsprechend inaktiv fällt die Statistik aus. Zahlreiche Ruhetage, etliche Tage in Zug und Bus, gerade mal so drei Wochen saßen wir im Sattel.
Übernachtungen

Folgerichtig spiegelt sich das auch in der Behausung wieder. Glücklicherweise spielte sich der Beginn der unschönen Jahreszeit in der Türkei und in Georgien ab. Beides Länder, in denen man selbst mit solchen Schmalspurbudgets wie dem unsrigen mühelos ein annehmbares Dach über dem Kopf finden kann.
Die Zahl des Taghunderts
33
Aus Mangel an selbst erarbeiteten Zahlen möchte ich hier einfach mein aktuelles Lieblingssteckenpferd präsentieren: Die 33 georgischen Buchstaben. Seit Grenzübertritt bin ich emsig am Lernen, denn nach vielen kurzen Versuchen möchte ich es dieses Mal wirklich hinbekommen. 33 Buchstaben klingt natürlich verglichen mit unseren 26 Buchstaben erstmal etwas übertrieben, doch in Anbetracht des Umstands, dass es keine kleinen Buchstaben und auch keine geschriebenen Letter zu erlernen gibt, erscheint der Lernaufwand dann schon wieder machbarer. Die kleinen Erfolge beim Lesen auf der Straße purzelten auf jeden Fall schnell herein und so hat man stets sein allzeit präsentes Knobelspiel dabei. Da wir hier in Georgien noch ein paar Monate bleiben werden, darf man gespannt sein, wohin die Sprachreise noch gehen wird-

Liegengeblieben
Voller Stolz, und ja, ich spüre da wirklich einen heftigen Moment der Rührung in mir aufwallen, kann ich verkünden, dass es uns erstmals gelungen ist, ganze hundert Tage nichts liegenzulassen oder zu verlieren. Wir waren schon oft kurz davor, doch dann fiel kurz vor knapp noch etwas runter, doch dieses Mal ist es wirklich wahr: Wir haben noch alle Siebensachen beisammen und nichts ist ohne unseren Willen von uns gegangen. Ein unfassbar professionelles, nachgerade erwachsenes Gefühl! Toitoitoi!!!
Sonstige Wegmarken
Einmal ein komplettes Set Reifen für Aga Lopp bittscheen. Das wäre also der zweite Wechsel, also das dritte Paar Reifen auf 21.000km – ich finde das sehr enttäuschend. Sicher, wir fahren schwer beladen über Stock und Stein, aber als ich im Vorfeld kalkulierte, hatte ich immer gedacht, dass so ein Satz hochwertiger Schwalbe-Reifen (Marathon Mondial) deutlich übe 10.000km halten würde. Mindestens so etwas wie 15.000km. Sie waren aber schon soweit runtergefahren, dass man an manchen Stellen ins Blaue schauen konnte und dann kam auch noch ein dorniger Schlafplatz dazu. Der Platz war an sich in Ordnung, neben dem Spielplatz hinter einem Bahnhof, doch wir kamen nach Sonnenuntergang an und bemerkten erst als es zu spät war, wie stark verseucht durch einen gewissen Erd-Burzeldorn. Den Platten am nächsten Morgen nahmen wir zum Anlass gleich beide Reifen zu wechseln.


Ansonsten gab es in diesem Zeitraum tatsächlich wenig Veränderungen an unserer Grundausstattung. Toitoitoi – denn dort wo wir jetzt hinfahren, sind Pannen und versagende Komponenten ein deutlich größeres Problem als zuvor.
Aussichten, Ansichten & allgemeines Befinden
Nun ist dieser Teil des Zwischenrapports ja nicht nur der schwierigste, sondern auch gewissermaßen der unausgewogenste Bereich, beurteile ich die letzten 100 Tage ja stets von der aktuellen Ziellinie aus. Als wir den letzten Hunderter absolvierten, räkelten wir uns wohlig auf einer idyllisch leeren, spätsommerlichen griechischen Insel. Die Hitze dieses unfassbar heißen Sommers lag hinter uns und dennoch war sie es die in diesen hundert Tagen die wohl dominierendste Naturgewalt war. Ähnlich verhält es sich nun mit diesem zu beurteilenden Zeitraum. Während ich dies schreibe, sitze ich in einem bestens beheizten Zimmer in Tiblissi, draußen vermischen sich verschiedene Grautöne am Himmel, die Temperaturen schwanken träge im einstelligen Bereich – nein, Georgien ist nicht Andalusien und schon gar nicht Sizilien! Die Dynamik der Radreise ist wie jeden Winter deutlich entschleunigt, doch das soll diese abschließenden Einschätzungen nicht überlagern. Die letzten hundert Tage waren, obzwar wir auf der Karte einen riesigen Sprung machten, keine großen Radfahrtage. Wir arbeiteten auf Chalikidiki, erholten uns auf Chios und Samos, sodann kam noch eine große Portion Busfahren in der Türkei dazu. Wenig zelten, viel Unterkünfte ob bezahlt oder eingeladen – die schwierigste Zeit für uns Radnomaden begann sehr früh dieses Jahr.



























Soweit die letzten hundert Tage im Schnelldurchlauf – die Beurteilung der Situation erfolgt aber nicht am griechischen Strand oder unter bulgarischen Obstbäumen – ich schaue in mich herein und nach vorn während ich in einem dunklen Zimmer in Ostgeorgien sitze und gerade erfahren habe, dass diese sture Aserbaidschan einfach nicht daran denkt seine Landgrenzen zu öffnen. Dementsprechend knifflig gestaltet sich unsere Weiterreise, die zwar noch etwas hin ist, da wir planen hier zu arbeiten bis der Frühling zu spüren ist, aber dennoch doof. Aber auch hierfür wird sich eine Lösung finden, soviel ist sicher. Und wie ist sonst die allgemeine Stimmung? Winterlich runtergedimmt, dabei aber sehr entspannt. Wir verdauen Eindrücke, planen die Zukunft und stoßen dabei immer häufiger auf das Danach, das große, knifflige Thema der Wiedereingliederung. Dabei kommt selten schlechte Stimmung auf, denn auch hierbei handelt es sich letztlich um eine spannende, aufregende Angelegenheit: Sesshaftigkeit – das letzte große Abenteuer!
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