Ja, ich gestehe, als wir gestern in Verona aus dem Zug stiegen und uns der eisige Atem von Gevatter Winter ins Gesicht tauchte, da ertappte ich mich kurzzeitig bei dem Gedanken, dass seine Rache für unsere freche Desertion gar fürchterlich werden würde. Derlei verzärtelte Anwandlungen sind dem Italienreisenden nicht unbekannt und werden zurecht in einer hübsch verschnörkelten Schublade des Schranks der „First-World-Problems“ aufbewahrt.
Doch als die Sonne in der Hauptstadt Balkoniens aufging, zeigte uns Italien noch Mal was es drauf hat. Dank milder Abwinde, der Gnade geographischer Lage und auserlesenster Steinhaufen genossen wir noch einmal mit voller Kraft den letzten Tag südlich der Alpen. Frohgemut und bestens betankt mit Sonne, Freundlichkeit und Lust auf Leben kehren wir zurück. Die Tage werden wieder länger, nix wird so heiß gegessen wie gekocht und sowieso!