Dem Konzept der gesellschaftlich verankerten Mittagsruhe stehe ich prinzipiell sehr aufgeschlossen gegenüber. Ein paar Stunden Freizeit mitten am Tag sind für mich zweifelsohne ein Gewinn auch wenn der Arbeitstag hierdurch natürlich etwas in die Länge gezogen wird. Speziell in den heißen Monaten muss hier wohl auch nicht viel abgewogen, sondern schlicht und ergreifend auf Naturgewalten reagiert werden.
Im Winter erschien mir diese Tagesaufteilung anfangs leicht suboptimal, stellt sie doch zumindest den Reisenden vor organisatorische Hindernisse zu besten Zeit des Tages. Temperaturen und Tagesstimmung erfordern auf den ersten Blick auch nicht wirklich eine Ruhepause, nichtsdestotrotz verwaisen die Städte zwischen eins und vier mit trotziger Routine. Doch aus Arbeitnehmersicht bringen die freien Mittagsstunden in der Tat einen unübertrefflichen Vorteil: der düstere Winterklassiker von Arbeitstag und Freizeitnacht unserer Breiten wird hier elegant ausgehebelt. So gesehen, machen sie also Mal wieder alles richtig hier im Mezzogiorno.