Auf den Fernradwegen Frankreichs kamen wir nach langer Zeit mal wieder mit anderen Radreisenden in Kontakt. Ob Wochenendausflügler, Sommerfrischler, Sportler oder ab und an gar ein versprengter Radnomade – es gab einiges an Austausch und Inspiration zwischen Marseille und Atlantik. Daher hier nun ein paar Fragen, die übrig blieben.
- Gibt es hinsichtlich Kleidung eigentlich irgendeine Farbkombination, die euch peinlich wäre?
- Warum sind Liegeradler immer Männer?
- Warum, verflucht noch eins, habt ihr an einem helllichten Sommertag auf einem ausgewiesenen Radweg eure Netzhaut verbrutzelnden Vorderradlampen an?
- Ach, und ihr liebe Autofahrer, wenn ihr schon überallhin mit euren Kisten kurven müsst, selbst zu den abgeschiedendsten, romantischsten Flecken. Warum, verdammt nochmal, steigt ihr dann nicht aus sondern genießt die Idylle, die ihr gerade zerstört habt, aus der Fahrerkabine heraus?
Das war’s auch schon. Bonne route et bonne voyage sowie naturellemente: Immer weiter, ganz nach vorn!
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Ich wohne jetzt in Sachsen und bin in meinen Ansprüchen an die Kleidung der Mitmenschen schon großzügiger geworden: Hauptsache, keine Runen und keine Eisernen Kreuze.
Aber im Ernst, froschgrün finde ich bei Erwachsenen komisch.
Andererseits: Vielleicht tragen die Menschen draußen Signalfarben, um Wildschweine abzuschrecken oder um nicht aus Versehen von Jägern erschossen zu werden.
Richtiggehend wohnen, ja. Das klingt ja nach Sesshaftigkeit reinsten Wassers. Gratulation! Das gelingt ja wahrlich nicht jedem. Zu den Farben sei gesagt: Ich habe mich mittlerweile dran gewöhnt, aber deine Jäger- oder Wildschweinschutz-These wäre in einer so straff durchdesignten Kulturlandschaft tatsächlich etwas lächerlich. Aber man weiß ja nie.
Ja, ich habe mich in Karl-Marx-Stadt niedergelassen.
Es war eine schwere Entscheidung, das Vagabundieren aufzugeben, aber neben dem ständigen Herumreisen oder Housesitting bin ich nie richtig zum Studieren gekommen.
Außerdem wird die Arbeit, mit der ich das bisher noch mit Müh und Knapp finanzieren konnte, das Übersetzen, zunehmend von Computern gemacht, so dass ich – mangels anderer verwertbarer Talente – wahrscheinlich wieder als Rechtsanwalt arbeiten muss. Und dazu brauche ich doch eine kleine Wohnung mit großer Bibliothek.
Aber hier sind die Mieten so niedrig, dass ich hoffentlich trotzdem nicht 12 Monate im Jahr arbeiten muss, sondern dazwischen immer wieder reisen kann.
Und außerdem sind ja Sachsen und das Erzgebirge auch vollkommen neu für mich!