Siebenhunderteinundreissig Tage unterwegs – Tage voller Entdeckungen, Enttäuschungen, Entbehrungen, jeder Menge Entertainment sowie noch ganz anderer Enten. So langsam fühlt sich das Dasein definitiv ein wenig anders an. Vorsichtig formuliert. Der Blick beginnt sich zu weiten, der Horizont auszudehnen, die Bedürfnisfixierung der Sesshaften erscheint immer merkwürdiger, wie auch die sonstigen Phantomschmerzen der vor zwei Jahren verlassenen Hamsterradgesellschaft. Es fällt immer schwerer sich in sie hineinzudenken, doch das soll vorerst auch noch keine Rolle spielen. Hier soll nur kurz ums Innehalten werden, zwei Blicke zurück, einer nach vorn.
Ein weiteres Jahr ist um und wenn ich einen Blick zurück wage, dann kann ich es nur wiederholen: „…es brennt da noch etwas in uns, und zwar diese unersättliche Neugier und die Sehnsucht nach einem weiteren reizenden Tag im Irgendwo.“ Wir haben Westeuropa in aller Tiefe durchfurcht, uns mit Marokko angefreundet und auch eine kurze Stippvisite in der alten Heimat gewagt. Herausgekommen ist eine tiefe Liebe zu Frankreich und die endgültige Erkenntnis, dass islamische Länder nicht unbedingt unser „Ding“ sind.
Und so tauchen wir ein ins dritte Jahr mit deutlich weniger Plan und Vorhaben als in den Jahren zuvor. Fest steht nicht viel und fast alles davon kann mühelos umgestülpt werden. Vage Ziele sind allenfalls die Himmelsrichtung (Osten) und das Winterklima (sockenfrei).