Die Triffids – ein Klassiker der Science-Fiction-Literatur und ein Flaggschiff des Endzeitthemas – überaus sonderbar, dass ich mich erst jetzt diesem Buch widmete. Dabei waren mir Triffids schon lange ein Begriff. Ob die Verfilmung aus den 60ern, die den grenzdebil anmutenden Titel “Blumen des Schreckens” trägt oder der aktuelle Zweiteiler der BBC, Triffids schlummmerten träge in meinem passiven Gedächtnis und warteten geduldig auf den Moment ihrer Erbrobung. Eine sehr lohnenswerte Wartezeit. Dieses Buch ist mehr als es auf den ersten Blick zu scheinen vorgibt. Es ist keineswegs nur eine weitere Adaption à la “Angriff der Killertomaten” sondern eine detaillierte und kenntnisreiche Beschreibung einer Zeit nach der fast vollständigen Vernichtung der Zivilisation. Auf knappen 200 Seiten gelingt es Wyndham immer wieder die Spannung mit neuen Fragen und Problemen zu erhöhen. Trocken und objektiv schildert der Ich-Erzähler seine Versuche, sich in der postapokalyptischen Welt zu behaupten. Dies alles ohne jegliche Effekthascherei und stümperhaftes Spekulieren. Da die Auslöschung eines großen Teils der Menschheit genauso selbstverschuldet ist, wie die Existenz der, den kläglichen Rest bedrohenden Triffids, führt dieses Buch ohne besserwisserisches Moralisieren gleichermaßen die Hybris wie die Verletzlichkeit des Menschen und seiner Zivilisation vor. Anstelle eines Fazits: Was aber ist es, was mich an apokalyptischen Szenarien derart fasziniert? Ist es eine gewisse Zivilisationsmüdigkeit, der Kitzel der unvorstellbaren Ausnahmesituation oder gar der naive Reiz jener Exklusivität, die ein Überleben in einer solchen Situation bedeutet. Genau weiß ich es nicht, wahrscheinlich am ehesten von allem ein wenig. Doch ich bin mir sicher das dieses Thema als Gedankenspielerei immer ein fester Begleiter im Bücherschrank und in meinem Hinterkopf sein wird. Auch diesbezüglich leuchten die Triffids definitiv hervor. Denn die Idee der Auslöschung der Menschheit mittels Erblindung gefällt mir in ihrer Originalität außerordentlich.
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