Wo wir grade bei Fernsehserien sind – schon mal was von “Mad Men” gehört?! Ein überaus sehenswertes Stück Fernsehkunst, welches sich hauptsächlich mit der Werbebranche der 60er Jahre in New York beschäftigt. Wen das jetzt schon mal nicht vom Hocker haut, der sollte sich schon gar nicht von der anfangs recht gemächlich dahin plätschernden Story abschrecken lassen. “Mad Men” braucht ein wenig, aber es lohnt sich. Man könnte die Serie wohl am ehesten mit dem Begriff des Sittengemäldes umschreiben. Mit viel Mühe fürs Detail wird hier versucht ein möglichst realitätsnahes Bild dieser Zeit zu zeichnen. Selbstverständlich nur in Form eines Mosaiksteinchens, denn die 60er waren mehr als edel gekleidete Herren, rollenbewusste Ehefrauen und fügsame Sekretärinnen. Doch was diese Serien neben vielem anderen auszeichnet ist die Bedeutung des Rauchens in ihr. Aber bitte seht selbst! Manchmal obsiegt angesichts der irrwitzigsten Situationen, in denen hier geraucht wird (Frauenarzt, Schwangere, Kinderzimmer etc.) die paranoide Vorstellung, dass evtl. die Anti-Raucher-Lobby ihre Finger im Spiel hatte. In die Richtung: “Seht her, wie es früher ohne Nichtraucherschutz war! Das wollt ihr doch nicht wieder.” Ja, ich weiß, ein wenig weit hergeholt. Andererseits, es erstaunt doch, dass so etwas überhaupt noch produzierbar ist in den Vereinigten Staaten des Gesundheitswahns!