Es mag sich von selbst verstehen, dass ich die Vergabe der EM an Polen und die Ukraine überaus begrüßt habe. Ebenso selbstverständlich war hieran natürlich ein gerüttelt Maß an Sorgen geknüpft. Doch die Vorfreude überwog. Schließlich fand ich es letztlich mehr als angebracht, dass auch mein geliebtes Osteuropa endlich mal ins Schlaglicht der internationalen Fußballturniererei treten durfte. Doch meine Sorgen galten dabei weniger den kümmerlich sprießenden Stadionbauten oder gar lächerlichen Problemen wie den spottgierigen Versuchen, eine, angeblich für solche Zwecke benötigte Autobahn zu errichten. Nein, mehr Kummer bereitete mir die an Standardeuropa gemessen eher gegensätzliche Fußballfankultur. Um diese dem geneigten Leser zu demonstrieren könnte ich nun eine Vielzahl an, im Netz kursierenden Videos, Bildern und anderen Kriegsreportagen präsentieren. Doch mir scheint hier ein Dokument, welches mir von, wie gewohnt exzellent informierter Quelle zugespielt wurde (Danke, Thomas!) mehr als aussagekräftig. Dieser rot-güldene Käfig mag in Zeiten von Big Brother auf den ersten Blick zwar nur leicht irritieren, doch sobald das zweite Bild Sinn und Zweck der Angelegenheit entschleiert, sollte man doch kurz mal innehalten. Ich will mich nun keineswegs in hyperventilierender Panikmacherei ergehen, doch dass eine Anlage wie sie der gegenwärtige polnische Drittligist Znicz Pruszków einerseits anscheinend als nötig erachtet wurde und andererseits in der Öffentlichkeit keinerlei Entrüstung auslöste, stimmt mich nachdenklich und lässt mich den Dingen die da kommen mögen mit Spannung entgegen sehen.