Es war nicht allzu viel los in Oranienburg. Als unerschrockener Reiseleiter muss man sowas in all
seiner Härte auch mal aussprechen. Waren es dezembrige Depressionswellen, postalkoholische
Schwächeanfälle oder etwas ganz anderes. In jedem Fall schleppte ich mich in trauter Zweisamkeit
mit Tom durch ein Nest, was auch nicht unbedingt alles gab um uns zu überzeugen.
An den Sehenswürdigkeiten kann es nicht gelegen haben. Ein Schloss in Preussen – Garant für Extravaganz und Stil. Eigentlich zuverlässige Publikumsmagneten für den dekadenten Großstädter.
Auch dies verwunderlich: Rote Bete und Stimmungstief. Erfahrungsgemäß schließt sich dies aus. Jede Stadt in der Rote Bete feilgeboten wird, steht für Exzess, Freizügigkeit und barbusige Schornsteinfegerinnen. Nicht im Falle Oranienburgs. Seltsam. Doch wir schritten unbeeindruckt weiter und spazierten ahnungslos auf den Knaller des Tages zu!
Keck, ja nachgerade vorwitzig schwamm er an uns vorbei und sorgte ohne viel Mühe für ein umgehenden Stimmungswandel in der Reisegruppe.
Sielmann, Prof. Dr. Dathe, die Kalahari muss leben – beschwingt stürzten wir uns in die naturkundliche Arbeit.
astoridae – wann hatten wir sie schon mal in freier Wildbahn gesehen?! Still und andächtig verfolgten wir sie bei Möhrchenessen und Pelzreinigung. Apropos: wie hieß nochmal dieses fetthaltigen Sekret, welches die putzigen Gesellen zur Pelzpflege immer dabeihaben?! Genau, Bibergeil (bzw. Castoreum)!
Das am Ufer ausgestreute Futter verwirrte uns dann aber doch. Waren Biber nicht Vegetarier? Oder hatten sich die Biber derart an Brandenburg angepasst?! War dies eventuell gar kein Futter für Biber. In Brandenburg soll es ja wieder Wölfe geben. Unser Blick blieb wachsam…Wir ließen es dann aber auch dabei bewenden und fuhren schnell wieder heim. Auf ein Neues in Hennigsdorf!