Auch wenn an dieser Stelle allem Religiösen sehr skeptisch und wachsam gegenübergestanden wird, ist es nicht so, dass die Rolle derselben für unsere Kultur und Geschichte ignoriert wird. Daher hier ein kleiner Service zum heutigen Feiertag. Aus einer Vielzahl an verwirrt herumstochernden Gesprächen weiß ich um die Ratlosigkeit, die mit diesem verlängerten Wochenende verbunden ist.An Pfingsten (von griech. πεντηκοστή [ἡμέρα], pentekostē [hēmera], „der fünfzigste Tag“) feiern die Christen die Entsendung des Heiligen Geistes. Heiliger Geist? Hm, das klingt jetzt erstmal ein wenig abstrus. Nach kirchlichem Dogma kam bewusster Heiliger Geist zu den Menschen, um Person, Wort und Wirken Jesu Christi lebendig zu halten. Im theologischen Sinne ist der Heilige Geist eine der drei Gestalten Gottes. Zusammen mit Gott, dem Vater, und Jesus Christus, dem Sohn, bildet er die „Trinitas Dei“, die göttliche Dreifaltigkeit.Schon klar, knifflige Sache das, den Heiligen Geist irgendwie auf Leinwand zu bannen, aber so hatte ich ihn mir dann doch nicht vorgestellt.Wenn man sich das mal so auf der Zunge zergehen lässt, fragt man sich immer wieder wie so abgeschmackter Fantasy wirklich Weltreligion werden konnte. Apropos Zunge, das ist vielleicht noch die aktivste Assoziation zum Thema Pfingsten: Die Sache, dass alle Jünger auf einmal in allen Zungen sprechen konnten. Das sogenannte Pfingstwunder. Damit wurde zu Pfingsten die „Babylonische Sprachverwirrung“ aufgehoben, mit der Gott die Menschen für die dreiste Aktion mit dem Turmbau von Babel bestrafen wollte. Ergo, ist Pfingsten in der Denke unserer Kreuzliebhaber der Tag an den ihnen aufgetragen wurde, alle Menschen unabhängig von ihrer Nationalität und Ethnizität mit ihrem Glauben zu beglücken.Aber mittlerweile ist das alles ein wenig in den Hintergrund getreten. Auch Pfingsten ist wie jeder andere christliche Feiertag gehörig verweltlicht und folklorisiert wurden. So ist dieser Feiertag, wenn überhaupt nur durch zahlreiche sonderbare Bräuche erkenntlich. Da gibt es das Pfingstbaumpflanzen, den Pfingstenkranz, das Schmücken des Pfingstochsen (besonders verbreitet in Mecklenburg – wo sonst?) und Geißbockversteigerungen. Ganz reizvoll und mir gänzlich unbekannt fand ich auch die Tradition des „Pfingststehlens“ sowie des „Birkensteckens“. In diesem Sinne – genießt die Sonne und grüßt den Heiligen Geist von mir wenn ihr ihn seht!Photo: wikipedia