Auch wenn draußen nicht wirklich sommerliche Stimmung aufkommen will, so ist es sein undenklichen Zeiten Tradition, dass die in den längsten Tagen des Jahres im medialen Sinne Ruhe einkehrt. Das Fernsehen verschnauft von den irren Qualitätssprüngen der vergangenen Monate, König Fußball gibt außer dem einen oder anderen Transfer zwischendurch und einem so lala interessierenden Confed-Cup nicht viel her und auch das achso agile Internet macht bisweilen einen leicht verschnarchten Eindruck. So mag es nicht wundern, dass der Verdauungsprozess des unlängst Gesehenen ab und an bizarre Blüten treibt. Ich für meinen Teil durchforstete das Netz nach den reizvollsten Theorien zu Lost. Dies kann durchaus sehr unterhaltsam sein. Da ich ja nun schon seit Längerem ein energischer Verfechter der Jenseits-Theorie bin, macht es Spaß all den anderen Ahnungslosen beim rastlosen Spekulieren zuzuschauen. Im mir bislang unbekannten movie-info-Forum stieß ich auf eine vollständigste Liste der zusammengetragenen Lost-Theorien. Jedenfalls alle, die eine relative Mehrheit haben. (Die Idee, dass alles nur ein Traum von Vincent ist, taucht hier beispielsweise nicht auf.Bei einigen Theorien, die hier aufgelistet sind, will bedacht sein, dass die Umfrage bereits 2006 startete. Dennoch finden sich hier einige sehr inspirierende Ansätze. Speziell der Vorschlag, dass alles im Jahr 2012 stattfindet, kannte ich bis jetzt nicht und würde ich als eine ganz annehmbare Lösung empfinden. Fast so schön wie die Spiegel-Materien-Mond-Theorie, die ja schon seit Längerem durchs Netz geistert. (Für Theorie-Novizen: Die Kernaussage ist hier, dass sich die Inseln auf einem Mond aus Spiegelmaterie befinden, der sich innerhalb der Erdkugel auf einer elliptischen Bahn ums Erdzentrum bewegt. )Einer von vielen unumstößlichen Beweisen für die Spiegelmaterie-Theorie – das verräterische Dharma-Symbol des Sri-Lanka-Videos.Wie gesagt, das Netz quillt über an Vorschlägen. Angesichts dieses Eifers wächst die Angst, dass alles ein ganz banales Ende nehmen könnte. Aber enttäuscht sein können wir ja immer noch. Erstmal geben wir der Hoffnung eine Chance und bilden uns zum Thema Zeitreisen weiter, denn ich denke, das wird ab Februar 2010 (ohja, so lange noch!) ein wesentlicher Schwerpunkt werden. Meditieren wir daher kurz über folgender Grafik namens „Glas der Zeit“ und gönnen uns danach die dazugehörigen Ergüsse auf meonoffaith.de. Natürlich ist dies nur ein Appetizer. Zu Zeitreisen und Lost gibt es nun wirklich eine Menge Material. Selbstredend befasst sich eigens mit dieser Problematik eine komplette Internetseite.All die Buchstaben sind dir zu anstrengend und überhaupt, wo kommen wir denn da hin, wenn man für ’ne Fernsehserie auch noch anfangen müsste zu lesen?! Kein Problem. Hier ist der ausführliche Dreiteiler zur Zeitschleifen-Theorie.
In diesem Sinne – viel Spaß und „wir sehen uns in einem anderen Februar, Bruder“!