Der Wunsch nach ungefilterterten und freien Informationsausstausch gehört neben Kalten Krieg und Pornographie zu einem der bedeutenderen Gründungsväter des Internets. Für Freunde des gepflegten Datensalats ist und war dies stets ein Quell unerschöpflicher Freude. Das Internet ist mittlerweile ein wahres Informaionsparadies gewurden. Riesige Enzyklopädieozeane werden von mächtigen Rechercheströmen gespeist, die widerum aus unüberschaubaren Haarspalten und Pfennigfuchsertälern rinnen. Kurz, es ist ein unüberschaubares Unternehmen gewurden, zwischen all den Nullen und Einsen gelegentlich auch mal eine 2 zu finden. Außergewöhnliche Quellen gibt es, doch man muss gut nach ihnen suchen. An dieser Stelle möchte ich euch drei von ihnen präsentieren.Beginnen wir mit der konservativsten von ihnen. Dem Bausparvertragunter den Informationsquellen. Das Leibniz-Institut für Länderkunde gibt in regelmäßigen Abständen interesante Erkenntnisse aus den unterschiedlichsten Gebieten heraus. Von Hartz IV über Seeadler bis hin zu Fußball kann sich hier der geneigte Klugscheißer mit angenehm gestalteten Infografiken versorgen.Auch dies ist hier abrufbar: Sämtliches Material über die Tatort-Kommissare, ihre Wege und Ziele.Die nächste Wissensquelle ist ein Stück weit poppiger. Halt Web 2.0. Nichtsdestotrotz biestet die noch recht junge Seite einige, nett aufbereitete Statistikhäppchen. Unter der mit aus der Seele schreienden Losung „Information is beautyful“ veröffentlicht man in innovativen Design Erkenntnisse, die ein wenig vom Üblichen abweichen. Ob es um die Vierfaltigkeit der Drogenwelt oder die besten Überlebenschance bei einem Flugzeugabsturz geht – alles kein Problem.Cannabis stellt die goldene Mitte in der Welt der bewusstseinserweiternden Drogen dar. Wer hätte das gedacht?! Der wahre Gewinner in dieser kleinen Aufzählung kommt jedoch zum Schluss. Die Seite strangemaps gehört zu dem unterhaltsamsten, was ich seit langem in den mäandernden Ausläufern des Internets entdeckt habe. Wie der NAme schon andeutet, geht es hier um Karten. Doch dieses Thema, was mich an sich schon fasziniert, wird hier mit einer solchen Leidenschaft zum Absurden und Genuss am Bizarren ausgelebt, dass ich mich gleich zu Hause fühlte. Schon früher stieß ich auf diese Karte und war begeistert. Eine polnisch-französische Grenze. Wie visionär. Obwohl ich mir schon die Tschechen für Dresden gewünscht hätte.Im Wesentlichen hält man sich hier an zwei Kategorien von Karten auf: Merkwürdige Karten, die die Realität erschuf und merkwürdige Karten, die die Realität vergaß zu erschaffen, die aber unerlässlich sind. So findet sich hier die Verbreitungskarte des Mainzer Rads ebenso wie die sowjetische Fliege im geopolitischen Bernstein – Transnistrien. Aber auch Neukreationen wie eine Karte des Fernsehsendebereichs für Außerirdische oder Europa jenseits von ASCII ist hier zu finden. Alte Seh- und Denkgewohnehiten werden hier aufgebrochen und unerwarteten Vergleichen unterzogen. Summasummarum, ein echtes Schmankerl.Was könnten die Fahnen auf den jeweiligen Bundesstaaten wohl bedeuten? BSP, größte ethnische Minderheit, Partnerland? Weitgefehlt…Ein wenig außer der Reihe, aber unbedingt empfehlenswert ist auch die hier gefundene Version des 2. Weltkriegs als Comic!