Ja, ich weiß wie das jetzt aussieht. Aber kein Gemaule und Genöle – sind ja nur noch zwei Bände. Und schließlich kann es den aufmerksamen Leser dieses Blogs ja auch nicht kalt lassen, dass meine diesmalige Kritik mitnichten so euphorisch wie die vorigen ausfallen wird. Dies liegt keineswegs an einem Niveauabfall, Abnutzungserscheinungen oder Ideenlosigkeit. Letztlich schlägt nun das zu Buche was ich bei Ansicht des ersten Bandes befürchtet hatte: Meine lückenhaften Kenntnisse der englischen Literatur. Ließ sich dieser Mangel bislang ganz gut überbrücken durch vorzügliche Vorstellungen der wesentlichen Charaktere durch Fforde, wird man im dritten Band nachgerade erschlagen mit Romangestalten, Kinderreimen, Nebenhandlugen und Kulissen, die mir einfach nichts sagten. Quer durch die Genre hopsend hinderte das mich zwar nicht daran, Vergnügen zu haben, doch ein wenig ausgeschlossen fühlte ich mich schon. Auch wenn Anna Karenina vorkommt und die orthographischen Schwierigkeiten der Deutschen angesprochen werden, es ändert nichts daran, dass es wir uns im Brunnen der englischsprachigen Zunge aufhalten. Gut zu wissen, dass es neben jenem Ort auch zahlreiche andere Bibliotheken in anderen Sprachen gibt. Doch die Erwartung, den Blick derart zu erweitern, dass auch hierüber mehr zu erfahren sei, wäre selbstverständlich maßlos unangemessen. Fazit: Auch wenn der Anspruch wächst, natürlich ist der dritte Band der Thursday-Reihe ein großartiges Buch, welches die Liebeserklärung an die Literatur um mehrere Strophen ergänzt und den Bibliophilen nach jeder Seite die Finger abschlecken lässt.