Mal wieder ein Lukianenko. Lang scheint es her zu sein seit dieser mit seiner Wächter-Saga den von Russland her die Fantasy aufrollte. Die Hoffnung auf mehr war geweckt, auch wenn spätestens mit dem dritten Band die Geschichte ein wenig an Fahrt verlor. Doch hier und da gelang Lukianenko nach seinem wohl erfolgreichsten Auftaktwerk ganz achtbare Bücher, die genreübergreifend in den Weltmeeren des Fantastischen marodierten und mich in den meisten Fällen sehr gut unterhielten.
Diese Büchlein hier lag schon seit geraumer Zeit auf meiner „Noch-zu-lesen-Ablage“. Irgendwie hielten mich Titel, Einband, Klappentext davon ab aus der verlockenden Auswahl an Lektüren gerade dieses herauszugreifen Und dies völlig zu Unrecht!
Es ist dies ein funkensprühender Ideenüberschwang und eine humoristische (inm besten Sinne dieses Wortes!) packende Handlung mit zahlreichen gelungenen Querverweisen auf unsere Gegenwart und trockener Selbstironie der eigenen Inszenierung, Auch wenn sich diese Beschreibung möglicherweise nach dem nächstbesten Klappentext des beliebigsten Jugendbuchs anhört, man stelle sich nur einmal vor, dass es in diesem einen Falle den Tatsachen entspricht. Sicher, seit Terry Prattchett kann keiner mehr in diesen Gefilden irgendwelche Räder neu erfinden, doch hinter Pratchett muss sich Lukianenko mit diesem Buch auch nicht mehr, Und das will wirklich was heißen.
Zu schade nur, bedenkle ich dabei manchmal vor mich hin, dass ich dieses Buch lesen darf und nicht die Jugend an dies es zweifellos gerichtet ist. Was muss solch ein Buch in jungen Jahren Spaß machen?! Aber gut, mir soll’s für dieses Mal egal sein. Ich kibitze schon auf den Folgeband und bin mir sicher, dass dieser mit Sicherheit nicht wieder so lange in der Abgabe rumgammeln wird.