Damals, 1977, als man mit Voyager weder die Verhöhnung der Star-Trek-Idee noch Kreuzfahrtschiffe in Verbindung brachte, schoss eine Rakete in den Himmel um den vielfach belächelten Plan in die Tat umzusetzen, uns ein wenig bekannter in der Nachbarschaft zu machen. Die goldbeschichteten Kupferplatten, welche Voyager I und Voyager II enthielten, sollten möglichen Außerirdischen einen profunden Überblick zum Absender liefern. Dies ist soweit relativ bekannt. Verschiedene Filme und Bücher bezogen hieraus ihre Inspiration. Doch was genau enthielten die Platten eigentlich, bzw. wie stellt man sich als spezies am besten vor? Bislang wurden die enthaltenen Informationen nur verkürzt bekanntgegeben. Doch jetzt kann man im Netz bestaunen, wie unsere Vorstellungsrunde en Detail aussieht.Die Bildbeispiele ließen mich dann stückweise doch ein wenig verwirrt zurück. Klar, dass wir mit den Sternenkindern kurz über Mathe und Bio diskutieren müssen, aber sollte man Fragen der Befruchtung nicht vielleicht doch erst beim zweiten Date ansprechen?! Oder was bitte hat das folgende Bild mit einer gesitteten Vorstellungsrunde zu tun?
Lecken, essen und trinken. Dargestellt in einer mehr als abstrus erscheinenden Vorführung. Also ich weiß nicht. Falls es hier darum ging, wie es beim ersten gemeinsamen Essen zugehen könnte, das hätte man ja nun auch später klären können. Einladend sieht das jedenfalls nicht aus.
Auch bei den Tonbespielen musste ich ein wenig die Stirn runzeln. Mir war ja nur dunkel in Erinnerung, dass da einige Begrüßungsfloskeln und klassische Musik draufgespielt wären. Aber weitgefehlt. Selbstverständlich gehört zu einem abrundenden Bild unserer Spezies auch ein „Initierungslied pygmäischer Mädchen“oder ein georgischer Chorgesang namens „Tchakrulo“, bereitgestellt von Radio Moskau. Prinzipiell ist so eine bunte Mischung natürlich schon besser als die Hits der 50er, 60er und das Beste von damals, aber wenn man sich mal kurz in so nen armen Außerirdischen hineinversetzt, wie er sich daraus ein Bild machen soll. Also das entschuldigt natürlich keine Invasion, aber es würde einiges erklären!
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