Dieses Buch zeichnet, wie der Titel schon andeutet, sein authentischer Stil aus. Es handelt sich um ein Tagebuch im klassischen Sinne, welches durch Zeichnungen, Fotos und Unterstreichungen ein möglichst reales Gefühl erzeugen soll. Dies gelingt auch recht gut. Spannungsbogen und Realitätsnähe lassen einen hier schwerlich los. Was mich von jeher immer mehr interessiert – die Überlebensanstrengungen nach dem totalen Zusammenbruch – werden hier sehr anschaulich und trocken dargestellt. Was ein wenig stört oder eher amüsiert sind die konservativen Momente des Protagonisten, die wohl zweifellos der militärischen Herkunft des Autors geschuldet sind (Bourne ist hauptberuflich Marineoffizier). So leidet sein Alter ego zwischenzeitlich sehr, dass er nicht bei der Truppe geblieben ist, sondern aus (berechtigter) Sorge um sein Leben desertiert ist. Ein Umstand, der mich spätestens nach der Vergewisserung des globalen Zusammenbruchs doch recht kalt lassen würde. Genauso wie die ständigen Zweifel ob die Entnahme von Produkten des täglichen Bedarfs aus verwaisten Geschäften moralisch akzeptabel wäre. Sehr skuril solcherlei Gedanken, aber sie machen dieses Buch auch wieder ein Stück authentischer. Insgesamt ein bemerkenswertes Stück Untergangsszenario ohne Pathos und auf’s Wesentliche reduziert.
Ganz im Geiste der Hüttengespräche lasse ich mich ein auf das prickelnde Thema des Zivilisationzusammenbruchs und starte mit „Tagebuch der Apokalypse“ in die gegenwärtig angesagteste Form derselben: der Zombieapokalypse. Der Hype ist wohl hier im Erfolg von „Walking Dead“ zu suchen. Die Comicvorlage dieses Serienschlagers ist über die Weihnachtstage von mir nun auch bis zum zweiten Compendium verschlungen und da bis zum nächsten Band noch so viel Zeit vergehen wird, bleibt Muse sich auch mal bei anderen Autoren umzuschauen.