Wer mich nur geringfügig kennengelernt hat, weiß dass für mich eine gut geschmierte Eisenbahn der essentielle Dreh- und Angelpunkt einer reifen Zivilisation und überlegenen Kultur ist. Ich als selbsternannte Werbetrommel der Vorzüge Georgiens muss daher offen die Völker der Welt dazu aufrufen hier schnellstens tätig zu werden. Und dies nicht allein, um dieses gesegnete Land mit der Königin der Fortbewegungsmittel noch ein wenig mehr zu perfektionieren, sondern schlicht und einfach um es vor sich selbst zu schützen. Die allseits bekannte Kombination aus Individualverkehr und dazugehöriger Infrastruktur geht für Georgien nicht auf. Zerrüttete Straßen und allgemeine Rennfahrermentalität in einer mit derart zahlreichen Bergen und Schluchten ausgestatteten Gegend, führen zu unnötigen Harmonieverlusten in diesem sonst so entspannten Land. So ließ es mich auf den gestern absolvierten 75 km von Kutaissi nach Borjomi völlig kalt, dass der Monitor des marschrutki keinerlei Unterhaltungsprogramm anbot. Mein eigenes Leben, welches bei wahnwitzigen Manövern an mir vorbei zog, war Unterhaltung genug. Eine Eisenbahn ist hier also nicht nur aus den üblichen Gründen zu unterstützen – es geht um Leben und Tod.
Gespannt sehen wir dem morgigen Tag entgegen, da wir mittels eines bislang gänzlich überlebten Verkehrsmittel unterwegs sein werden, dem Pferd. Hoffen wir mal inständig auf mehr Gelassenheit und weniger Verfolgungsjagden.
Ach, und die Umsetzung des aktuell oft besprochenen Konzepts des autonomen Fahrens erscheint mir für hiesige Regionen absolut schleierhaft.