Die Bücher des Herrn Elsberg, welcher in trauter Regelmäßigkeit der Reihe nach die tönernen Säulen auf denen unsere Gesellschaft ruht, abklopft und szenarisch überprüft, wie es ohne sie aussähe, sind mir stets willkommener Lesestoff. So konnten bislang die Ideen des Autors zu eine Welt ohne Strom („Blackout“) sowie einer Welt mit stark pervertierten Internet („Zero“) nachvollzogen werden. Mit „Helix“ widmet er sich nun einem weiteren überaus relevanten Thema und zwar der Gentechnik.
Ob es nun daran lag, dass ich von der Materie am wenigsten Ahnung habe oder war es in der Tat anfangs ein wenig langatmig und knöchern aufgezogen. So richtig mochte mich das neueste Werk nicht fesseln. Doch mit zunehmender Lesestrecke begann ich zu verstehen, dass es dieses Mal eben weniger ein spannungsgeladener Thriller war, sondern ein schlichter Roman über ein Problem, dass uns alle angeht und uns alle betreffen wird. Hier versucht Elsberg das Kunststück ein aufgeladenes Thema der Gegenwart von allen Seiten zu beäugen und abzuwägen. Schlussendlich gelingt es ihm meines Erachtens ganz annehmbar herauszuarbeiten, inwieweit hier Fluch oder Segen am wirken sind. Insbesondere das Ende wirkt gelungen, atmet dieses doch den Geist unserer versachzwangten Spezies – trocken und realistisch lauten die letzten Sätze:
Rüsten wir die US-Bevölkerung genetisch auf! Der Wettlauf hat begonnen!
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