Ein kleiner Heimaturlaub brachte es mit sich, dass diese liebenswerte Reihe der Kreisstadtexpeditionen wieder kurz Leben eingehaucht wurde. Und wo wäre man zu diesem Behufe besser aufgehoben als in dem gleichermaßen verbindenden wie vereinenden Elbscharnier – in Torgau! Um der Ehrlichkeit die Ehre zu erweisen, führte uns eher der verführerisch angepriesene Märchenweihnachtsmarkt hierher. Nach einigen, dem Bahnentwicklungsland geschuldeten Verbindungshicksern und einem vorsichtigen Spaziergang durch die dezembergraue und ausgestorben wirkende Stadt standen wir dann bald vor eben jenem Weihnachtsmarkt und waren gelinde gesagt ein klitzekleines bisschen enttäuscht. Unsere Enttäuschung war kleiner als der Weihnachtsmarkt und so zogen wir unverdrossen durch die ausverzüglich sanierten Altstatdtgässlein, welche weiterhin mit Totenstille glänzten und ergötzten uns in aller Ruhe an dem Höhepunkt des Tages – dem Renaissanceschloss Hartenfels. Schließlich wagten wir noch einen Blick auf das düster-diesige Elbanorama und begutachteten das Denkmal, welches an das wohl bedeutendsten Ereignis in der Geschichte Torgaus erinnerte und sannen kurz darüber nach ob e wohl das einzige Monument auf diesem Planeten sei auf dem Hammer und Sichel einträchtig neben dem Sternenbanner verewigt wurde. Danach gab es Kaffee, Kuchen, Glühwein und ab in die anmutig verstopften Züge, welche unser verwirrter Infrastrukturjongleur, die Deutsche Bahn, wie immer mit lässiger Nonchalance bereitstellte.









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