Bei meiner Reise durch die Klassiker der guten, alten Science-Fiction musste ich folgerichtig auch irgendwann einmal bei Herrn Heinlein landen. Schließlich gehört er mit Asimov und Clarke zu den „Big Three“ der englischsprachigen Science-Fiction und ist damit nicht ignorierbar. Ich stolperte über das kleine Bändlein im hiesigen Antiquariat und ergriff die Gelegenheit beim Schopfe.
„Starship Trooper“ war mir, wie wohl den meisten, am ehesten über den Film ein Begriff und dieser hatte mir auf eine gewisse Art damals gefallen. Zwar empfand ich den Film nie als herausragendes Meisterwerk, doch zumindest als gute Unterhaltung. Die satirische Überspitzung des militaristisch-faschistoiden Realität die der Film widerspiegelt und die ihm in der Kritik erhebliche Probleme bereiteten, fand ich noch das Beste an dem ansonsten recht biederen und vorhersehbar wirkenden Streifen.
Wenn also Verhoevens Verfilmung meines Erachtens zu einem der meist missverstandenen Werke der jüngeren Kinogeschichte gehört, so kann man selbiges von der literarischen Vorlage keineswegs behaupten. Dieses Buch beschreibt nicht nur eine faschistische, das Militär verherrlichende Zukunft, hier findet sich keinerlei kritische Perspektive, kein ironischer Bruch. Natürlich kann man hier immer noch Werk und Autor versuchen zu trennen, bzw. den Versuch einer möglichst authentischen, abgekapselten Beschreibung unterstellen. Doch wenn man sich ein wenig einliest in die Person Robert A. Heinlein, beschleicht einen der Verdacht, dass nicht wenig der Weltanschauung, die in „Starship Trooper“ vermittelt wird, auch Teil der Geisteshaltung des Autors ist. Blieb zu überprüfen wie es sich hiermit in anderen Büchern von Heinlein verhält. Doch der Genuss dieses Buches macht wenig Lust auf mehr.
Wobei hier weniger die problematische Gesinnung ausschlaggebend ist, sondern vielmehr erachte ich den literarischen Wert des Gelesenen als äußerst schwach. Über weite Strecken hinweg kam mir das Buch vor wie die endlosen Schwafeleien eines alten, verbitterten Mannes über seine Ansichten von Geschichte, Ethik und Moral, die er eher halbherzig mit einer Geschichte verpackte. Die Erzählstränge sind lustlos mit einander verknüpft und die Brüche in der Erzählung sind bisweilen so unvermittelt, dass man glaubt, dem Buch würden ganze Seiten fehlen. Angesichts der redundanten und strukturell erbärmlichen Erzählweise mit der man durch dieses blutarme Stück Literatur geschliffen wird, besteht man aber auch nur bedingt auf mögliche zusätzliche Seiten. Nein, ich frage mich ernsthaft, warum dieses Buch nur ansatzweise der Rede wert sein sollte. Nur eines weiß ich mit Sicherheit: Mal wieder habe ich meine knapp bemessene Lesezeit eindeutig verschwendet.