Endlich mal wieder richtige Science-Fiction, Hard-SF wie der Fachmann es nennt. David Brins „Sonnentaucher“ ist ein astreines Stück Zukunftsliteratur, und zwar eines von der besseren Sorte.
Der Plot ist folgender: Nachdem man erfolgreich Kontakt mit außerirdischen Zivilisationen hergestellt hat, ist die Verwunderung bei eben jenen „Eaties“ groß, denn die Menschheit scheint offensichtlich ohne Einfluss einer Patronatskultur soweit gekommen zu sein. Dies ist ungewöhnlich denn sonst ist der Werdegang ein anderer um Mitglied der galaktischen Intelligenzen zu werden. Potentielle Kandidaten werden von weiterentwickelten Rassen eines „Uplifts“ unterworfen, mit dem sie dann das Rüstzeug haben, um auf Augenhöhe mitzuspielen. Dieses Patronats- und Klientverhältnis spiegelt die natürliche Ordnung im Universum wieder. Die „Wölflingsrasse“ Menschheit steht nun im vollem Kontrast zu diesem Konzept. Selbstverständlich führt dies auch zu Konflikten unter den Menschen. Die „Neolithiker“, welche an eine eigenständige Entwicklung des Menschen glauben und die Dänikenisten, welche den Einfluss einer, nur noch nicht identifizierten, extraterrestrischen Rasse als wahrscheinlicher erachten. Ein über alle Maßen reizvolles und ausbaufähiges Szenario, in dessen Rahmen die Reise zur Sonne führt, wo die „Uplifter“ der Menschheit vermutet werden.
Mehr möchte ich an dieser Stelle lieber nicht verraten. Mir bleibt nur zu sagen, dass dieses Buch meine absolute Lektüreempfehlung hat. Ein Hinweis sei jedoch gestattet: Wer sich hierauf einlässt, sollte wissen, dass es sich hier (mal wieder) nur um den Anfang einer längeren Geschichte handelt. Der „Uplift-Zyklus“ umfasst noch weitere zwei Bände und ich vermute, dass die meisten, die das Ende des ersten Teils genossen haben, nach diesem offenen Ende Gier auf mehr verspüren.