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- Und es beginnt.
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- Die unerträgliche Leichtigkeit der Moldau
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- Der erste 1000er
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- Der erste Monat
- Österreich: Was noch zu sagen bleibt
- Die Vierstaatentournee
- Kilometer 2000
- Bonustrack 03 – Die Donau
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- Bonustrack 05: Bosnien – Klappe, die Erste
- Montenegro: Was noch zu sagen bleibt
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- Durch das Land der Skipetaren
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- Fünf Monate
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- Albanien: Was noch zu sagen bleibt
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- 5000 Kilometer
- Die Outdoor-Küche: Ein kulinarischer Streifgang
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- Zypern: Was noch zu sagen bleibt
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- 9000 Kilometer
- Ein Jahr
- 10000 Kilometer
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- Bonustrack 12 – Cyprus Hill
- 11111 Kilometer
- Bulgarien: Was noch zu sagen bleibt
- Dankeschön
- Türkei: Was noch zu sagen bleibt
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- Serbien: Was noch zu sagen bleibt
- Ausrüstungskritik – ein Hui und Pfui des Zubehörs
- Rumänien: Was noch zu sagen bleibt
- Ungarn: Was noch zu sagen bleibt
- Polen: Was noch zu sagen bleibt
- Radfahren in Zeiten der Seuchenapokalypse – Teil 2
- Bonustrack 13 – Immer weiter, ganz nach Kars
- Bonustrack 14 – Türkei 2020, die Rückkehr
Da erstaunlich viele Menschen offensichtlich immer noch das bedauernswerte Vorurteil hegen, kochen außerhalb der Zivilisation müsse ausschließlich aus schauerlich faden Gerichten wie Dosenravioli und Tütensuppen bestehen, beschloss ich auch hier das Schwert der Aufklärung zu zücken und es voller Wucht in dieses wuchernde Klischeekraut zu hauen. Zunächst wollen wir uns mit den grundlegenden Dingen befassen, die notwendig sind um den erlebnisreichen Tag draussen mit einem fulminanten Gaumenschmaus abzuschließen.
Obligatorisch ist natürlich ein Kocher. Für welches Modell man sich hier entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Man sollte einzig mit Funktionsweise des jeweiligen Geräts klarkommen und den Robustheitsgrad desselben mit der eigenen Grobmotorik abgleichen. Die Frage des Brennstoffs sollte natürlich auch bedacht sein. Ich bin beispielsweise ein großer Fan von Spiritusbrennern, kann aber nun aus eigener Erfahrung berichten, dass Spiritus in einigen Ländern schlichtweg nicht aufzutreiben ist (Bosnien und Montenegro).
Außerdem sind einige andere Utensilien obligatorisch. Aus meiner Sicht wäre dies ein gutes Messer (wobei sich ein Messer ja eigentlich von selbst versteht), Tasse, Essnapf oder Teller, ein Schneidebrett und Besteck. Was sich außerdem empfiehlt sind ein paar drucksichere, idealerweise auch auslaufsichere Plastikdosen. Das wäre im wesentlichen auch schon die Grundausrüstung um draußen zu kochen. Ein entscheidender Faktor sind nun die Zutaten. Hier will einiges bedacht sein und an die Tour angepasst werden. Mein Beschreibungen decken im wesentlichen Rad- oder Wandertouren ab, doch auch hier gibt es einige relevante Unterschiede zu bedenken. Der wesentlichste Punkt ist dabei das Gewicht: Bei Wandertouren wird jedes Gramm argwöhnisch abgewägt, bei Radtouren ist die Toleranz zweifellos größer. Auch hinsichtlich des Packmaßes kann man als Radreisender deutlich entspannter einkaufen, während für den Rucksackwanderer sensiblere Verpackungen ausscheiden. Bspw. lassen sich Lebensmittel in größeren Tüten oder anderes schwer Verstaubares viel unkomplizierter an die Packsäcke eines Rads schnallen als in einem Rucksack verstauen. Außerdem ist man mit Rad gegenüber jeglicher Ware in Gläsern viel freizügiger, was wiederum eine Frage des Gewichts wäre.
Ein weiterer Aspekt dem man Aufmerksamkeit gewähren sollte, ist die Jahreszeit. Im Fokus liegt hier natürlich der Sommer, denn bei dauerhaft hohen Temperaturen verbieten sich leider eine Menge an Zutaten. Fast alle Milchprodukte (ausgenommen einige Hartkäse oder geräucherter Käse), die meisten Obstvarianten und verschiedene Gemüse lassen sich allenfalls verwenden wenn sie kurz nach dem Erwerb genutzt werden. In der heißen Jahreszeit sollte man hauptsächlich auf Lebensmittel in Dosen und getrocknete Zutaten zurückgreifen. Doch auch mit dieser Einschränkung lassen sich nennenswerte kulinarische Erfolge feiern.
Ein nicht zu vernachlässigender Punkt wäre noch das was Mutter Natur und Tante Landwirtschaft feilzubieten hat. Da wären beispielsweise eine üppige Auswahl an Früchten und Beeren, die jede Jahreszeit mit sich bringt. Diese lassen sich zwar schwerlich in ein annehmbares Abendessen umwandeln, bieten sich aber immer als Zwischendurch-Snack oder als Frühstücksergänzung an. Landwirtschaftliche Zubrote wären etwa Kartoffeln oder Maiskolben, die bei jedem Abendbrot gern gesehen sind.
Weiß man all diese Ratschläge anzuwenden und den Gegebenheiten anzupassen, steht einem schmackhaften Mahl zum Tagesende nichts entgegen. Zudem sei erwähnt, dass selbst eher untalentierte Köche mehr Zutrauen in ihr Können haben sollten, denn nach einem langen Tag draußen, schmeckt jedes, unter freien Himmel zubereitete Essen automatisch besser.
Als kleiner Anstoß hier noch ein paar Rezepte, die zu unseren Klassikern gehören:
- Gulasch
Die Mutter aller Kesselgerichte mag sich auf den ersten Blick nicht sofort für ein Outdoorgericht anbieten, wohnt doch der Hauptzutat, Fleisch ein gewaltiges Transportproblem inne. Außerdem weiß selbst der laienhafteste Gulaschist, dass der Schmorrprozess enorm viel Zeit benötigt. Für die Draußen-Variante muss man daher auf Dosen zurückgreifen. Die hieraus resultierenden Geschmackseinbußen sind akzeptabel so man bedenkt, dass man zum Abend in eine heiße Schüssel rötlich funkelndes Gulasch pusten darf. Ergänzende Zutaten: Zwiebel, Knoblauch, Paprika sowie natürlich Kümmel. Als Beilage passt eigentlich alles von Reis über Nudeln bis Brot.
- Bohnen- oder Linseneintopf
Ein hervorragendes Lebensmittel sind bei allen Touren in der freien Natur Linsen oder Bohnen. Leicht zu transportieren, unkaputtbar und sättigend. Die Zubereitung benötigt in der Regel etwas mehr Zeit, da die Hülsenfrüchte natürlich noch eingeweicht werden müssen, es sei denn man wählt eine schnellkochende Variante oder gar Dosen. Ergänzende Zutaten: jegliches Gemüse sowie Kartoffeln, im Luxusfall Würstchen. Für Linsen natürlich noch Essig. Als Beilage favorisiere ich hier eindeutig Brot.
- Thunfisch-Bolognese
Auch wenn ich immer zögerlicher zur Thunfischdose greife, sie ist einer der Klassiker im Proviantgepäck. Man kann aber auch gern statt Thunfisch Makrelen oder Sardinen verwenden. Außerdem gehört ein Gläschen Pesto dazu und schon kann es losgehen: Zwiebeln und Knoblauch anbraten, dann den jeweiligen Fisch dazu und sorgfältig zerkleinern. Das Ganze etwas anköcheln, dann das Pesto hinzu. Etwas würzen ganz nach Geschmack. Fertig. Dazu gehört natürlich definitiv Pasta. Ein absoluter Leckerbissen!
- Rührei
Zur Zubereitung muss ich hier wohl nichts viel sagen, da dieses Gericht wohl die Basis jeglichen Kochens darstellt. Es geht schnell , braucht wenig Zutaten und nur wenig Können. Einziger Haken draußen ist die Hauptzutat. Eier gehören neben Milch zu den Dingen, auf die man bei längeren Touren eher verzichten muss. Es sei denn man versucht es mit ihren pulverisierten Konzentraten. Ich für meinen Teil bin jedenfalls angetan von Ei- und Milchpulver. Ersteres habe ich nur im Internet gefunden, letzteres gibt es manchmal in Drogerien oder in größeren Supermärkten. Mit beiden Pulvern kann man zudem auch noch zahlreiche andere Gerichte verfeinern. Bei guter Planung und günstigen Schicksalsfügungen, sprich: ein Lädchen kurz vor dem Schlafplatz, kann man es natürlich auch mit echten Eiern wagen. So es gelingt ist das natürlich ein fürstliches Frühstück.
- Zuckermelonen-Müsli
Dieser edle Start in den Tag ist natürlich eher etwas für Radwanderungen oder für südliche Ausflüge, wenn man nämlich in der Nähe eines Zuckermelonenfeldes schläft. Man halbiere die Melone, würfle in der Schale das Fruchtfleisch und streue Müsli hinzu. Fertig. Wirklich eine feine Sache.
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