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- Von tschechoslowakischen Höhen und Tiefen
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- Die besten Gerichte von draussen
- Wissenssplitter aus dem Reisesteinbruch (3) von Basilikata bis Wildschwein
- Der italienischen Reise zweiter Teil
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Täteretäh und Rumsfiederallalah – exakt einen Tag vor Ramadanbeginn feiern wir in Fes den sechsten Hunderter unserer Reise. Hundert Tage in denen mal wieder etliche statistische Leckerbissen zu goutieren wären. Zwar nicht ganz so viele Tausender wie in einer astreinen, sommerlichen Radfahrperiode (wobei der 15.000er nur ganz knapp verpasst wurde und quasi um die nächste Ecke lauert), dafür aber ganz andere Wegmarken.
1000 Stunden? Kurz hielt ich inne, ja sogar an. Aber nach kurzem Nachdenken… Doch, bei einer Gesamtdurchschnittsgeschwindigkeit von 14,1km/h und den ebenso vor kurzem erreichten 14.000km, da gab es doch eine gewisse Koninzidenz. Irgendwie klangen 1000 Stunden dann trotzdem etwas wenig, schließlich wären das ja nicht mal 42 Tage, andererseits, wenn man sich vorstellt sechs Wochen ununterbrochen radzufahren…
Natürlich waren diese 100 Tage mehr als üblich geprägt von Übernachtungen in fest überdachten Räumlichkeiten. Es war Weihnachten und erneut ein Winterdomizil, welches sich als überraschend kühl und windig herausstellte. Selbstverständlich zogen wir uns, wie auch im letzten Winter häufiger in die mietbaren Behausungen der Sesshaften zurück. Allein in Isla Cristina verbrachten wir über einen Monat und auch sonst benötigten all die zu besichtigenden Städte reichlich Zimmermiete. So kam es zu dem beachtlichen Rekord von 58 Nächten in bezahlten Unterkünften.
Und natürlich führten die zahlreichlichen Aufenthalte in festen Unterkünften auch zu einem sprunghaften Anstieg in der Kategorie „Entspannungstag“, wobei ich mir hier oftmals nicht ganz sicher war, ob diese Einordnung nicht ein wenig zu pauschal war. Denn die meisten Städtetage waren am Ende weniger entspannend als so mancher Radtag. Doch das lässt sich jetzt mittendrin nicht mehr aufdröseln und so verbleibe ich mit der Information, dass ein Entspannungstag sehr unterschiedlich sein kann. Immerhin ist die Anzahl von Unterkunfts- und Entspannungstagen nicht komplett kongruent. Nur 54 Tage, also vier weniger als wir in einer Unterkunft verbrachten, entfallen auf diese äußerst dehnbare Tagesbeschäftigung.
Die Zahl des Tages
297
Was könnte sich hinter dieser Zahl verbergen? Angesichts von 600 Tagen unterwegs, also auch 599 Abende an denen wir auf der Suche waren nach einem lauschigen Plätzchen für die Nacht um die müden Knochen niederzulegen. Genau! 297 von ihnen, also fast exakt die Hälfte, verbrachten wir im Zelt. Dabei wird das Zelt für immer mehr zur besten Schlafgelegenheit. Nirgends schlafe ich fester und erholsamer. Daher hoffe ich nun, nachdem die unangenehme Jahreszeit langsam abklingt, auf ein gutes und ergiebiges Zeltjahr.
Insgesamt: 14959km – 1077 Stunden
Also 1965km zurückgelegt, ergibt für 34 Radtage einen respektablen Schnitt von 57,8km. Kleiner Leistungsabfall zu den 64km des vorangegangenen Hunderters, es lagen aber auch echt viele Berge zwischen Faro und Fes herum.
Sonstige Wegmarken
- Nach 13.560km: Kettenwechsel, Tretlager und Ritzel neu, hinteres Schutzblech weg und der nächste Reifen hinten, damit erhöht sich die Hinterreifenzahl auf 5 – zwei davon waren aber einheimische Kompromisse, jetzt ist wieder bewährte Schwalbequalität auf der Felge
- Neue Logistikkonzept – am Lenker von minimal auf 7,5l, hinten von 55l auf 70l und an den Vorderrädern die alten Hinterradtaschen
- Und weiterhin bleibt mein Hinterrad meine Problemzone. Seit dem Felgenwechsel in Burgos brechen mir in regelmäßig unregelmäßigen Abständen Speichenippel. Mittlerweile habe ich alles probiert außer einem erneuten Felgenwechsel – es ist zum aus der Haut fahren. Nach einem sorgfältigen Auswuchten und Einspannens durch den besten Fahrradmechaniker von Marokko habe ich nun aber wieder etwas Hoffnung. Bis zur nächsten Speiche…
Einiges hat sich in der Grundausstattung mit dem Jahreswechsel geändert. Vorne die größte Lenkertasche, die Ortlieb im Angebot hat und hinten ebenfalls die größten Hinterradtaschen der Welt (Eigenwerbung Ortlieb). Zusätzlich habe ich mich dann noch entschieden, mich nicht von meinen alten Hinterradtaschen zu trennen und sie stattdessen vorne ranzuhängen. Und eine alten Vorderradtaschen quasi als Inlet zu nutzen. Klingt merkwürdig, aber mir gefällt’s.
Liegengeblieben
- Messer (Gunter Wegs – Nummer 3 – ein harmloses Picknick in einem kleinen Fischerdorf vor Porto. Möge es einem Fischer gute Dienste leisten damit der lange Weg aus Sardinien nicht ganz umsonst war.)
- GoPro (Gunter Wegs – bitter, so richtig bitter und mit Abstand das teuerste, was ich auf dieser Reise verlor. Es ist wie immer: Man macht alles wie sonst, aber dieses Mal passiert es halt. Man zermürbt sich den Kopf wie es passiert sein könnte und würde zum Schluss gar nicht darauf bestehen, sie wiederzufinden, sondern schlicht und einfach wissen wollen wann und wie sie gegangen ist.
- Sonnenbrille (Aga Lopp – nein, nicht Genugtuung oder gar Befriedigung erfüllt mein Herz ob des Umstands, dass nun auch meine geliebte Reisegefährtin in die Welt der vermaledeiten Zerstreutheit eintritt. Aber in Anbetracht, dass sich nun wirklich um kein all zu wertvolles, relativ leicht ersetzbares Ding handelte, gestehe ich eine gewisse Beruhigung ein. Seit einigen hunderten Tagen war es ausschließlich ich, der gelegentlich Sachen liegen ließ. Da macht man sich ja schon seine Gedanken…)
- Hemd (Aga Lopp – das Gute aus Portugal – tausend Mal in einer Pause ausgezogen und hinten aufs Rad geschnallt. Tausend Mal wieder angezogen und weitergefahren. Dieses eine Mal vergessen, es anzuschnallen…)
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