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Ich bin kein Fan von Hörbüchern. Im Gegensatz zu Podcasts, dem von mir favorisierten Audioformat, verwirrten mich Hörbücher von jeher. Stets hatte ich Schwierigkeiten der Handlung zu folgen bzw. die handelnden Personen richtig zuzuordnen. Im Falle von Ilja Trojanows „Macht und Widerstand“ musste ich jedoch widerstrebend eine Ausnahme machen. Meine Recherche zeigte schnell, dass es kaum etwas von dem, was mir empfohlen wurde, als eBook gab. Von der mich am ehesten ansprechenden Trilogie Wladimir Sarevs gab es leider nur den dritten Band in digitaler Form. So ergab ich mich den Umständen und versuchte es mal wieder mit einem Hörbuch. Neben den oben beschriebenen Schwierigkeiten, die ich mit Hörbüchern habe, kam nun natürlich hinzu, dass ich mich während des Radfahrens nicht immer voll und ganz auf das Gehörte konzentrieren konnte. Meine nachfolgende Kritik möge daher nicht auf die Goldwaage gelegt werden.
Grob zusammengefasst handelt es sich hier um eine dicht an zwei Biographien gewebte Beschreibung der Entwicklung Bulgariens nach dem Zweiten Weltkrieg bis nah hinein in die Gegenwart. Die beiden Protagonisten, welche für Macht bzw. Widerstand im kommunistischen Bulgarien stehen, erzählen abwechselnd ihre Perspektive der Ereignisse. Dabei steht keine Person im Vordergrund, für keine Position wird eindeutig Partei ergriffen. Unaffektiert und nahezu irritierend trocken thematisiert Trojanow hier die alten Fragen von Täter und Opfer, Schuld und Verrat und wie banal, leer und wenig zielführend diese Begriffe eigentlich sind. Der grotesk-komische Detailreichtum der etlichen Nebenerzähllinien bereichert das Buch nicht unbedeutend und ließ mich auf den holprigsten Balkanstraßen mehr als einmal laut auflachen.