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Machen wir es kurz: Der Roman von Hèdi Kaddour gehörte ohne jeden Zweifel zu den schlechtesten Büchern, die ich im Rahmen von „Pro Land ein Buch“ lesen durfte.
Dabei hörte sich die Handlung eigentlich ganz interessant an und auch während des Lesens stolperte ich immer wieder, wenn ich kurz wach wurde, über interessante Themen (bspw. die Beobachtungen des jungen Arabers zur Besetzung des Ruhrgebiets durch Frankreich). Doch der Autor schaffte es immer wieder aufs Neue mich zu verlieren und so glitt ich zuverlässig in regelmäßigen Abständen in jenen Zustand dämmernder Lektüre ab, in dem man sich müde von Zeile zu Zeile, von Kapitel zu Kapitel schleppt. Die Protagonisten wachsen einem nicht ans Herz und so folgt man immer desinteressierter den irrlichternden Dialogen über belanglose Themen und schaut ermüdet auf blutleere Dramatik. Jeder der liest, sollte dieses Phänomen kennen, dem ich mich nur deswegen solange aussetzte weil es für das literarische Kennenlernen Tunesiens stand. Als ich aber irgendwann in der Buchmitte registrierte, dass es nicht einmal unzweifelhaft in Tunesien handelte, sondern in einer fiktiven Stadt, die irgendwo im Maghreb sein konnte, sank meine Motivation noch etwas mehr.
Überfliegt man kurz die Rezensionen zu diesem Buch im Internet, erhält man sehr widersprüchliche Urteile. Von „unklarerer Kulissenschieberei, eines Buches, was zu viel will“ bis zu dem Urteil hier wäre ein „großer Weltroman“ zu entdecken, gibt es alles an Kritiken. Wer weiß, vielleicht lag es an mir, vielleicht war es aber auch einfach nur ein konfuser Roman, der heillos überfrachtet, alles mögliche erzählen wollte und dabei vergaß, eine Geschichte zu erzählen. Ich starte jedenfalls vorerst keinen neuen Versuch mit tunesischer Belletristik. Besser versenke ich mich in die deutlich reizvollere Welt der Sachbücher zum Thema Islam und Arabien (dazu gibt es später mit Sicherheit noch eine kleine Auswertung) und beginne ganz langsam darüber nachzudenken, welche Bücher Frankreich so zu bieten hat.
Wenn du zur Erholung etwas wirklich Gutes brauchst: „Sand“ von Wolfgang Herrndorf spielt zwar nicht explizit in Tunesien, aber irgendwo in Nordafrika.
Der Roman nimmt sich zwar auch ziemlich viel vor, aber dort klappt es:
https://andreas-moser.blog/2017/04/04/sand-von-wolfgang-herrndorf/
Eines der wenigen Bücher, die ich für einen zweiten Durchgang aufgehoben habe.
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