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Ich gestehe es offen ein, als ich diese kleine Bücherreise im Vorfeld andachte, war Albanien mein kleinstes Problem. Auch wenn es bequem und etwas feige wirken mag, aber hier hatte ich mit den Werken Ismail Kadares einen sicheren Hafen. Alles, was ich bisher von ihm gelesen hatte, gefiel mir recht gut und dementsprechend frohlockend machte ich mich an das kleine Büchlein namens „Die Pyramide“.
Dass es hier augenscheinlich nicht direkt um Albanien gehen sollte sondern um den Bau der Cheopspyramide stellte für mich sogar einen gesteigerten Anreiz zur Lektüre dar, denn ich muss gestehen, dass all die Bücher der letzten Monate mir ein wenig zu viel Realismus serviert hatten. Ich gierte quasi nach etwas Eskapismus im Sinne von Sci-Fi oder Fantasy. Da ist die Beschreibung in einem zeitlich derart weit entfernten Land wie dem alten Ägypten doch schon ein Schritt in eine akzeptable Richtung.
Was Kadare hier jedoch abliefert, ist eine grandiose Beschreibung von Größenwahn und Menschenverachtung, die aber ihren besonderen Wert dadurch gewinnt, dass er es nicht hierbei belässt, denn an diesem Thema haben sich schon viele vor ihm mehr oder minder erfolgreich abgearbeitet. Ihm gelingt es aber zusätzlich einen Blick auf die Getriebenheit jener Menschen an der Spitze zu richten, welche nur mit oberflächlichem Blick als allmächtig wirkende Herrscher zu begreifen sind. Die die antreiben, werden durch ihr geschaffenes System wiederum angetrieben, und stets besteht die Möglichkeit, dass sich dieses grausame System auch gegen seinen Schöpfer wenden könnte. Diese subtile Feinmechanik der Macht versteht Kadare mit seiner stilsicheren und humorvollen Sprache meisterhaft zu vermitteln. Es gehört nur wenig dazu in dem hier Niedergeschriebenen einen Teil der tragischen Geschichte Albaniens, zu entdecken und auch wenn man gegenwärtig von der Hybris eines Enver Hoxhas in den fröhlichen Straßen Tiranas wenig verspürt, so sei der kleine Schlenker zu dem heute leerstehenden, ehemaligen Mausoleum des verstorbenen Diktators anempfohlen – eine Pyramide.
Die Reise geht weiter und so habe ich mich entschlossen unseren kleine Italienabstecher mit der Lektüre des „Pentameron“, dem „Märchen der Märchen“ zu würdigen. Mit dem anstehenden griechischen Drittel unserer Reise gestaltet es sich schon schwieriger, da es „Alexis Sorbas“ meines Erachtens nicht als ebook gibt.
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