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- Pro Land ein Buch: Der Derwisch und der Tod
- Pro Land ein Buch: Wolga, Wolga
- Pro Land ein Buch: Die Brücke über die Drina und HERKUNFT
- Pro Land ein Buch: Die Pyramide
- Pro Land ein Buch: Athen, Paradiesstraße
- Pro Land ein Buch: Schnee
- Pro Land ein Buch: Macht und Widerstand
- Pro Land ein Buch: Das Spiel der hundert Blätter
- Pro Land ein Buch: Die Jakobsbücher
- Pro Land ein Buch: Jaroslav Rudiš
- Pro Land ein Buch: György Dalos
- Pro Land ein Buch: Drago Jančar
- Pro Land ein Buch: Auf der Suche nach Italien
- Pro Land ein Buch: Italienische Krimis
- Pro Land ein Buch: Sachbücher über Italien
- Pro Land ein Buch: Sizilien
- Das Jahr 2022 in Büchern
- Pro Land ein Buch: Die Großmächtigen
- Pro Land ein Buch: Der Weg des Helden
- Pro Land ein (paar) Bücher: Frankreich (Kinder- und Jugendbücher)
- Pro Land ein (paar) Bücher: Frankreich (Sachbücher)
- Pro Land ein (paar) Bücher: Belletristik, Klassiker – Erwachsenenliteratur
- Pro Land ein Buch: Leeres Spanien (Sachbuch)
- Pro Land ein Buch: Don Quijote
- Das Jahr 2023 in Büchern
- Pro Land ein Buch: Die portugiesische Reise
- Die Sachbuch-Revue: Arabien und Islam
- Pro Land ein Buch: Leïla Slimani und Mohammed Choukri
- Pro Land ein Buch: Reise ohne Wiederkehr
- Pro Land ein Buch: Die Griechen. Eine Globalgeschichte
- Pro Land ein Buch: Am Himmel die Flüsse
Eine resumierende Gesamtdarstellung, dazu pointiert, kenntnissreich und gut geschrieben ohne je Gefahr zu laufen zum Anekdotenschwank zu mutieren. So etwas hatte ich völlig überraschend für Italien gefunden.
Etwas in der Art suchte ich vergebens für Frankreich. Natürlich schwante mir, dass ich solcherlei Glück nicht sobald wieder haben würde. Schließlich gehören für mich derlei „Länderzusammenfassungen“ ebenso wie eine wirklich gute Komödie zu den seltensten und daher auch kostbarsten Kulturgütern. Doch nach langem erfolglosen Suchen und Herumfragen begriff ich ungläubig, dass solch eine Zusammenfassung der Geschichte und Kultur Frankreichs in dem Sinne nicht gab. Entweder waren es riesige mehrteilige Wälzer oder Bücher, die sich lediglich mit Teilaspekten der französischen Geschichte auseinander setzten.
Napoleon: Ein Leben von Adam Zamoyski
So griff ich einfach beherzt zu Zamoyskis Napoleon-Biografie, denn wenn ich, gemessen an ihrer Wirkung, über eine Figur der französischen Geschichte wenig weiß, dann Napoleon. Außerdem hatte ich nach Korsika noch ein paar Fragen mehr angesammelt. Letztlich sollte ich die Entscheidung nicht bereuen. Es gehört zweifellos in die gehobene Loge jener Sachbücher, die man nie in Versuchung gerät, querzulesen. (Was bei Büchern dieser Länge überhaupt kein Manko wäre, sind es doch im wesentlichen auch Nachschlagewerke und beim Durchlesen solcher Wälzer interessiert einen in der Regel nicht jeder Aspekt gleichermaßen.) Diese Biographie ist jedoch mit anerkennender Respektlosigkeit geschrieben. Die richtige Dosis an Seriosität, Gossip und Spott hielten auf jeden Fall mich für mehrere Wochen bei der Stange. Ich lernte einiges, ob es die anfängliche Neigung Napoleons für die Unabhängigkeit Korsikas sei oder auch sein merkwürdiges Problem mit den Polen. Eine bemerkenswerte und ganz und gar pragmatische Persönlichkeit, die kam, ging und nun über Jahrhunderte ausgeschlachtet wird.
Das geheime Frankreich, Nils Minkmar
Und weiter geht die Reise auf der Suche nach erhellenden wie unterhaltenden Büchern über Frankreich. Dieses hier ist dabei nicht allzu übel. Einige Blickwinkel auf französische Eigenheiten waren tatsächlich sehr originell und haben mir geholfen mehr und besser zu verstehen. Allein über den Titel hätte man vielleicht nochmal kurz nachdenken sollen.
Deutschland muss man verstehen um es zu lieben… ich gestehe offen, dass ich den Sinn des Buchtitels bis heute nicht ganz verstanden habe. Doch abseits dessen vermag es der Maître der Schnurren und Anekdötchen mir einiges über Frankreich zu erzählen. Vieles davon war interessant und mir bis dahin unbekannt. Doch leider handelt es sich hier mehr um eine vergnügliche Betrachtung der Eigenheiten der französischen Oberschicht und weniger um eine, ganz Frankreich in Augenschein nehmende Erzählung. Und dennoch habe ich diesem Buch so einiges entnommen, was mir Frankreich auch nach einem guten Vierteljahr eigener Studien noch etwas näher gebracht hat. Allein für die kompakte und verständliche Erklärung von dem was man unter Chahut versteht, war es die Lektüre wert.
Vive la cuisine! Eine Kulturgeschichte der französischen Küche, Peter Peter
Und dann war es plötzlich da, das allumfassende Buch über Frankreich was ich suchte. Trotz des einfallslosen Titels, des kitschigen Covers und des mehr als nachdenklich stimmenden Autorennamens – dieses Buch schaffte es so annähernd die gesamte Geschichte Frankreichs zu vermitteln. Dass dabei die Welt der Kulinarik das Vehikel darstellt – warum nicht? Auf diese Weise lernt man noch zahlreiche Dinge, die man eigentlich schon immer wissen wollte ohne es zu wissen. Der Schimmel in Roquefort wird durch Roggenbrot erzeugt, für den erfolgreichen Export von Champagner brauchte es erst dickwandigeres Glas und wie entstand das Wort Bonbon, u.v.m. Derlei Sachen sind zweifelsohne interessanter als so manch verquaste Analyse politikhistorischer Prozesse und doch kann man sich an ihnen entlanghangeln und Entwicklungen, Veränderungen und Zusammenhänge eines Landes beschreiben. Genauso geht Kulturgeschichte!