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Seit langem mal wieder ein Beitrag aus der heißgeliebten Kategorie „Pro Land ein Buch“. Die letzte Erwähnung in diesem Sinne stammt vom 2. Mai und das will nun nicht heißen, dass ich seitdem das Lesen eingestellt habe. Es ist eher so, dass die meisten Länder, die wir durchfuhren einerseits schon gebührend abgehandelt waren oder ich nichts Lohneswertes finden konnte. Bei der Lektüre von Roderick Beatons Globalgeschichte der Griechen empfand ich nun aber das unwiderstehlich Gefühl, dieses Buch empfehlen zu müssen.
Selbstverständlich ist angesichts von solchen bedeutungsschwangeren Gütesiegeln á la Wiege der Demokratie und Ursprung von Kultur und Werten eine wahre Flut an naseweisen Geschichtsbüchern zu erwarten. Was wiederum irgendwie schade ist wenn man es mit der peinlichen Flaute hinsichtlich solch interessanter Völkerschaften wie beispielsweise den Bulgaren oder Portugiesen vergleicht. Dennoch ist dieses Buch hier etwas besonderes und zwar aus dem schlichten Grund weil Beaton hier den spannenden Versuch unternimmt die Kontinuitäten der antiken Welt um Kreta, Mykene, Athen und Sparta mit dem mittelalterlichen Byzanz, der griechischen Kultur im Osmanischen Reich und nicht zuletzt dem modernen Griechenland des 21. Jahrhunderts aufzuzeigen. Daher eben auch der muntere Titel „Globalgeschichte“. Denn wenn wir aus diesem Blickwinkel die griechische Geschichte betrachten, bemerkt man überrascht, dass sie an allen möglichen Ecken und Enden auftauchen, die Griechen.
In den vergangenen drei Jahrhunderten haben überall auf der Welt die Architekten grandioser Bauwerke dem Stil neues Leben eingehaucht, der von den Griechen einst für die Tempel ihrer Götter entworfen worden war, und sich durch seine hoch aufragenden Marmorsäulen und hohen Giebel auszeichnete. Seit Jahrhunderten stehen die Erben jener antiken Griechen auf unterschiedliche Weise mit allen möglichen Menschen in Kontakt, und zwar überall in der bekannten und erreichbaren Welt.
Natürlich ist dieses Buch mit seinen knapp 600 Seiten nicht immer leichte Kost. Auch wenn der lockere, bisweilen sogar witzige Ton Beatons beim Verdauen hilft, speziell die Phase zwischen dem Ende des Römischen Reiches und dem Unabhängigkeitskrieg Griechenlands ist schon eine recht unübersichtliche und ermüdende. Wenn der x-te Basileos mit dem Patriarchen und diese wiederum mit aller Herren Völkerschaften… Ich bewundere Historiker, die in diesem Zeitalter den Überblick behalten, ich schweife nach dem dritten Putsch meist gedanklich etwas ab.