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Lange, sehr lange fesselte mich dieses Buch, denn Tadschikistan hatten wir schon längst hinter uns gelassen als ich immer noch in diesem Buch festhing. Längst waren wir durch die friedlichen Grassteppen Kasachstans geradelt, über die grünen Promenaden Bischkeks flaniert und endlich am mythenüberfrachteten Issyk-Köl angelangt, wo es mich natürlich danach dürstete, in Aitmatows Gedanken zu versinken. Stattdessen mühte ich mich weiterhin damit ab zu verstehen, was nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in diesem wunderschönen Gebirgsland an schrecklichen Dingen geschehen war. Denn genau darum geht es in „Im Strom der Steine“, einem eindrucksvollen und packenden Buch, welches die vorgefallenen Ereignisse nicht mit der üblichen, einfachen Tragikmethode abarbeitet, sondern sich dem Bürgerkrieg, dem Verfall und der Verrohung der Gesellschaft auf mehreren Ebenen nähert. Man erfährt vieles über die späte Sowjetunion, Tadschikistan und die Menschen dazwischen. Es steckt enorm viel Wissen über das Leben und Denken der Bergbewohner in diesen Zeilen und überraschenderweise auch ein gewisses Maß an Humor. So schwer es mir teilweise fiel, denn die Beschreibung dieser Konflikte ist nichts für nebenher – es ist eine bestens ausgewogene und austarierte Beschreibung der diversen Land-, Religions- und Systemkämpfen in den 90ern sowie eine dichte Beschreibung von Macht und vor allem die Unterschiede zwischen Stadt und Land.
Wie an anderer Stelle bereits berichtet, hatte ich ja so meine Schwierigkeiten mit Tadschikistan. Angesichts der offensichtlichen Armut dieses Landes, die in etlichen Aspekten dem Reisenden ins Auge springen, speziell wenn er es mit den Erfahrungen in den anderen „Stans“ vergleicht, fragte ich mich immer wieder inwieweit dieser vermaledeite Bürgerkrieg für die beobachteten Zustände, auch knapp 30 Jahre später verantwortlich war.
Natürlich habe ich darauf keine endgültige Antwort finden können, doch dieses Buch verschaffte mir einen tiefen Einblick in dieses zerrissene, wunderschönen Land und so möchte ich dieses Buch unzweifelhaft zu den größten Lektüregewinnen rechnen, die ich durch das „Projekt Pro Land ein Buch“ eingestrichen habe. Eine absolute Leseempfehlung nicht nur für Tadschikistaninteressierte.
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