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Mit Milenko Jergovis neuesten Roman wählte ich erstmals eines der jüngeren literarischen Werke aus der zerbröckelnden Einflusssphäre Jugoslawiens. Als ich mich im Vorfeld über den Roman kundig machte, wurde mir der Autor als Meister der Abschweifung schmackhaft gemacht und dies ist in der Tat nicht übertrieben. Jergovic kreuzt in wilden Kurven und zumeist zusammenhangslos erscheinenden Nebengeschichten durch den Spannungsbogen, dass man sich manchmal fragt, ob es nicht des Guten etwas zuviel ist.
Doch letztlich bin ich drangeblieben und erfuhr schlussendlich, dass „Wolga, Wolga“ nur der letzte Teil einer Trilogie wäre. Mit „Buick Rivera“ und „Freelander“ schickte Jergovic wohl schon zwei Autos in die Weltliteratur, deren Fahrer tief in die Geschichte Jugoslawiens verstrickt sind. Also wie so oft ergeben sich aus einem Buch weitere Bücher – ein willkommenes Luxusproblem. Denn Jergovic begeisterte mich nicht nur ob der breitgefächerten Detailtiefe der unüberschaubaren Abschweifungen sondern auch aufgrund der geschickt eingesetzten Wechsel der Erzählperspektiven. Aus meiner Sicht also eine ganz klare Leseempfehlung wie auch eine Notiz an mich selbst, die zwei Vorgängerbände bei Gelegenheit zu lesen.
Doch zunächst wage ich mich an DEN Klassiker der jugoslawischen Literatur – „Die Brücke über die Drina“
Wahrlich, lieber Sascha, das ist ein hervorragendes Buch, welches ich aus der Bibliothek meines Vaters „entnahm“und fürderhin als nunmehr meinen Lesebesitz halte. Mehrfach gelesen und niemals an der Lektüre des Ivo Andric Überdruss empfunden. Zu der Bosnien-Trilogie von ihm gehören, wie Du sicher weisst, noch „Wesire und Konsuln“ sowie „Das Fräulein“. Herzliche Grüße an Euch beide!!
Vielen Dank für deine regelmäßigen Kommentare. Nun komme ich endlich auch einmal zum antworten. Wie du wahrscheinlich schon gelesen hast, bin ich überaus angetan von Andric. Die beiden anderen Werke muss ich in naher Zukunft unbedingt lesen. Doch jetzt habe ich erst einmal eine Mission zu erfüllen. Albanien ist relativ klar. Solltest du Empfehlungen für Griechen oder Italiener haben, wäre ich dir sehr dankbar. Schöne Grüße aus Albanien und bis bald.