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Viele zu lange hielt sie sich im Hintergrund und wirkte gar nicht so still als Inspiration, Regisseurin und Allzweckmuse, doch nun ist es soweit, sie betritt höchstselbst die Bühne dieses Blogs. Ihr Debüt feiert sie mit einer Schauergeschichte aus dem wahren Leben zweier Reisender. Also dimmt das Licht, hört dem heulenden Wind vor euren Fenstern zu und lest von jenen furchteregenden Begebenheiten, die sich vor gar nicht allzulanger Zeit zugetragen haben.
Nach langer Radfahrt begeben wir uns auch an jenem Abend auf die Suche nach einem lauschigen Schlafplatz für die Nacht. Die Sonne geht bald unter, doch wir sind immer noch mitten in einer, vom Samstagstrubel erfüllten, kleinen italienischen Küstenstadt. Eindeutig noch zu viel los, um in der Nähe der Stadt wild zu zelten. Wir fahren also einen noch gut frequentierten Radweg hinaus aus der Stadt, durch eine Pineta, ein Kiefernwäldchen. Wir sind aufmerksam und konzentrieren uns auf die Biwakjagd. Wir fahren an verschlossenen Campingplätzen entlang. Ein etwas gruseliger Anblick als ob all diese Anlagen schon vor Jahren verlassen wurden. Man hört den Wind durch die zerfetzten Planen an den Zäunen pfeifen. Ein Schauer rieselt mir den Rücken hinunter.
Doch zum Glück herrscht auf der gegenüberliegenden Seite idyllische Ruhe. Hinter den Pinien ruft schon das Meer. Ein aus Holzbrettern bestehender Pfad führt zur traumhaften Schlafstelle. Wir schieben unsere Räder zum Strand. Es stellt sich als noch schöner heraus als erwartet. Eine kleine Hütte mit zwei Stühlen und einem kleinen Tischlein lädt uns herzlich ein. Es dämmert schon. Wir schauen uns um – weit und breit kein Mensch. Das Meer liegt noch gut hundert Meter entfernt, wir sind auf einer Düne. Ist das romantisch! Leck mich am Arsch, ist das romantisch!!! Pardon, aber das musste raus. Gunther baut das Zelt auf, ich bereite eine kalte Platte mit Wurst und Käse vor. Der Wein wird aufgemacht – wir stoßen an und richten unsere Blicke aufs Meer. Möge dieser Moment niemals enden.
Plötzlich raschelt es hinter uns im Schilf. „Was war das?“, frage ich. Zwei mittelgroße Gestalten verschwinden zwischen den Pinien. „Hast du das gesehen?“, „Nö.“, antwortet Gunther unbeeindruckt. „Aber da war was! Etwas hat sich bewegt!“ – „Ach, komm schon. Ist doch halbsowild und sowieso längst weg. Lass uns den Abend genießen.“
Wenige Augenblicke später passiert es wieder. Doch dieses Mal sind es deutlich mehr und sie sind näher. Panik! Ich stehe auf und flüstere: „Gunther, schau dich um!“ Er schaut voller Verwunderung auf die vorbeilaufenden Tiere und sagt: „Toll! Die sind aber nah, das sieht man selten.“ – „Das sind Wildschweine!!!“, rufe ich. „Ja, und die suchen sich wie wir einen Schlafplatz.“ – „Ja, aber das sind Wildschweine!!!“ – „Ja, aber die sind keine Gefahr für uns. Die haben mehr Angst vor dir als du vor ihnen.“ – „Ja, aber das ist eine Wildsau mit Frischlingen und die ist bestimmt angriffslustig!“ – „Nein, sie geht uns doch aus dem Weg. Siehst du, schon sind sie weg und ab jetzt herrscht hier Nachtruhe.“
Leidlich überzeugt, fange ich an das Schlafnest einzurichten. In diesem Moment sehen wir die Wildsau auf das Zelt zu rennen. Ich erstarre. Gunther verjagt sie in dem er mit lautem Geschrei sie zu beeindrucken scheint.
„Ich werde hier nicht schlafen! Ich muss hier weg!“ flüstere ich schreckensbleich in Gunthers Richtung. Dieser entgegnet langsam und bedächtig: „Alles was du willst. Wir schlafen natürlich nur dort wo du dich sicher fühlst, aber bedenke: Dafür müssen wir erst durch den tiefen, dunklen Pinienwald hinter dir…“
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