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Es ist an der Zeit für einen kleinen Einblick in die kribbelige Welt der Reiseentscheidungen. Es geht hier nicht um die alltägliche morgendliche Frage wie man die Route möglichst höhenmeterarm und autofrei designt, nein, hier soll es eher um die großen richtungsweisenden Überlegungen gehen, die schließlich ganze Monate bis Jahre prägen können. Als Beispiel möchte ich die aktuelle, noch längst nicht abgeschlossene Diskussion über das Reisemenü für 2024 heranziehen. Ähnlich wie im letzten Jahr sind wir nämlich noch sehr unentschlossen wie es nach Afrika weitergehen soll. War es vor einem Jahr noch Tunesien wo die Entscheidung für die Zukunft getroffen wurde, wird es dieses Mal Marokko sein, wo wir festlegen werden, wie es weitergeht. Doch natürlich braucht solch ein gewaltiger Entschluss Zeit und so rauchen schon jetzt die Köpfe, die Recherchemaschinen rattern und alles wird mit dem Abwägometer pedantisch ausgependelt.
Aktuell gibt es nicht weniger als glatte fünf Ideen für den „Giro di 2024“. Näher eingehen möchte ich aber hier auf Plan A wie Afrika, da sich dieser in den letzten Wochen unablässig und gegen alle offensichtlichen Widrigkeiten nach vorne drängte. Tatsächlich war es uns schon lange ein Dorn im Auge, dass Marokko genauso wie Tunesien eine Sackgasse werden sollte, sprich, dass wir quasi zurückfahren müssten. Im Falle von Tunesien war diese Entscheidung alternativlos, schließlich gab es nur zwei mögliche Anschlussländer, von denen man für eines direkt vor Ort kein Visum bekam (Algerien) während das andere zwar visafrei war, aber sämtliche Menschen einen eindringlich warnten, dort auf keinen Fall hinzufahren (Libyen). Doch im Falle von Marokko sieht die Sachlage etwas anders aus, denn tatsächlich ist die Grenze nach Mauretanien passierbar und von hier kommt man nach Senegal, welches entzückenderweise auch noch visafrei ist. Soweit so reizvoll, bliebe einzig die Frage wie es dann weitergänge. Sollte es sich nur um eine Verlängerung der marokkanischen Sackgasse handeln, verlöre es für mich enorm an Reiz. Also ging das Recherchieren in die nächste Runde und tagelang las ich mich ein in die Materie und war plötzlich mitten in Afrika während ich die matte Dezembersonne an der Algarve genoss.
Es entspann sich eine wild und absurd anmutende Route über Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone, Liberia und die Elfenbeinküste. Von hier gedachte ich in den sauren Apfel zu beißen und einmal zu fliegen, und zwar dorthin wo es mich in Afrika am meisten hinzieht – Ostafrika! Von Abidjan nach Kenia und dann mit viel Muße die drei Länder Kenja, Tansania und Uganda entdecken. Netterweise haben sich diese Länder sogar im „East Africa Tourist Visa“ in einer Art Verbund zusammengetan, so dass man die leidigen Grenzerfahrungen auf ein Minimum beschränken könnte. Das alles mit gebührender Gelassenheit und Langsamkeit erlebt, sollte doch an und für sich ein Jahr des Radnomadentums ausfüllen.
Reisevorbereitungen- und recherchen gehören für mich von jeher zu den auserlesensten Beschäftigungen. Spöttische Zungen behaupteten bisweilen, dass dieses, sich verlieren in der Reisevorfreude mir gar mehr Genuss bereiten würde als die Reise als solche. Das stimmt natürlich nicht. Die Reise ist meistens genauso schön wie deren Planung. Plan A fesselte mich auf eine bizarre Art, da die Liste der Negativpunkte unaufhörlich zunahm und ich dennoch nicht aufhören konnte Wissen zusammenzutragen. Also schauen wir uns die Bilanz doch einfach in einer klassischen Plus-Minus-Gegenüberstellung an.
PLUS | MINUS |
Ein echtes Abenteuer – wann wenn nicht jetzt? Bestens eingefahren nach anderthalb Jahren Radreise und körperlich noch dazu in der Lage | schlechte Infrastruktur (Straßen, Unterkünfte, Versorgung, Trinkwasser) |
Exotik – einmal komplett umschalten und sich auf eine völlig andere Welt einlassen | unbekannte, schwerer kalkulierbare Flora und Fauna |
geringe Reisekosten | mehr übertragbare Krankheiten als üblich |
Afrika | teilweise exorbitante Visakosten |
Korruption und politische Instabilität (ebenfalls mehr als üblich) | |
größtenteils französischsprachige Länder | |
Müllproblem | |
stets und überall als Tourist erkennbar zu sein und als Fremder im Mittelpunkt zu stehen |
Jut, so gesehen offenbarte sich dann doch eine mehr als deutliche Schieflage und nach langem Murren wurde diese Route zu den Akten gelegt. Aber ich hatte meinen Spaß und möchte mich recht herzlich bedanken bei all den Ideengebern und Inspiratoren da draußen.
- Vom Nordkap zum Kap der guten Hoffnung, immer an der Atlantikküste, sehr guter ausführlicher Reisebericht: cape2cape
- das gute, alte Radreiseforum – stets eine gute Quelle für Fernwehakrobatik
- Helting, ein weiterer sehr guter Blog mit halbwegs frischen Informationen
- u.v.m.
Und auf geht’s zu neuen Zielen und Routen – es bleibt spannend und rumort weiter im Reiseplanungslabor.
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