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- 852 Tage – Doppelt hält besser
Alles beginnt mit Verschleiß. Einem Riss, einem Bruch, einem Loch. Ob frisch nach dem Kauf oder nach geraumer Zeit – letztlich trat jegliches Accessoire den Weg alles Irdischen an oder musst geflickt, ausgebessert oder im schlimmsten Fall ersetzt werden. Schon auf unserer ersten Langzeitreise standen wir diesem Problem oft gegenüber und konstatierten dann meist resigniert, dass es nicht an der Qualität der Produkte sondern an der Übernutzung derselben liegen würde. Nehmen wir beispielsweise ein Zelt, welches nach einem Jahr fast täglicher Nutzung natürlich nicht mehr taufrisch aussah, sondern auch Mängel und Schäden offenbart, die man nach einem Jahr nicht erwarten würde. Aber tägliche Nutzung wäre umgerechnet soviel wie 10 Jahre klassische Nutzung, wenn wir ganz zuversichtlich von einem stattlichen Sommerurlaub und zwei, drei kleineren Ausflügen ausgehen. So oder so ähnlich verlief lange Zeit unsere Argumentationslinie. An sich recht hochwertige Outdoor-Produkte hätten halt nur eine Halbwertzeit von 5-10 Sommerurlauben und danach ließen sie zwangsläufig nach. Wenn man mehr wollte, musste man tiefer in die Tasche greifen und das wollten wir nicht, weil wir dann wiederum ein spitzenmäßiges Equipment hätten, aber kein Geld mehr um es zu ausgiebig zu nutzen. Soweit die Theorie. Es ist aber, wie so oft weitgehend komplizierter, beziehungsweise das Problem ist weitaus hinterhältiger. Kleiner Tipp vorab: Am Geld liegt es nicht.
Aber der Reihe nach. Bleiben wir zur besseren Veranschaulichung meiner gewonnenen Erkenntnisse bei dem Exempel Zelt. Ich denke, dass man hieran für viele andere Produkte des täglichen Bedarfs im Draussen einiges ablesen kann. Wie viele andere Radnomaden vor und nach uns hatten wir ab 2019 auf das Vaude Space 3LP gesetzt. Es war mehr als ein Kompromiss, es war ein erstaunlich preisgünstiges, unkompliziertes, relativ leichtes Raumwunder mit vielen Eigenschaften, die für uns unabdingbar waren. Doch schon nach wenigen Wochen stellten sich Mängel an den Stangenschlaufen ein und im Innenzelt rissen die Taschen an. Eine Kontaktaufnahme mit Vaude führte zu der kulanten Wendung, dass uns ein Ersatzzelt zur Verfügung gestellt wurde. Dieses Zelt begleitete uns dann die komplette erste Reise sowie ein knappes Jahr der zweiten Reise. Wir gewöhnten uns aneinander und lernten die Vorteile mehr zu schätzen als dass wir die Nachteile beklagten. Doch mit Ablauf des ersten Jahres von Projekt Radria 2 erkannten wir, dass wir für die Zukunft vorsorgen mussten. Sicher würde dieses Zelt uns noch sicher durch diese Saison bringen, doch der nächste Winter kam bestimmt und mit ihm bissige Witterungen. Wir sollten uns besser ein neues und zuverlässiges Heim besorgen.
Und wir waren bereit viel Geld auszugeben. Die Jahre im Kompromiss hatten uns weichgekocht. Wir meinten zu verstehen, dass Qualität ihren Preis hat und Robustheit sowie Langlebigkeit es wert waren. Wir wollten nicht ständig neu einkaufen, ersetzen, flicken, ausbessern und bangen. Wir wollten etwas, dass tägliche Nutzung besser wegsteckt und auch nach einem Jahr noch funktional und vielleicht sogar optisch etwas taugt. Nach langen Recherchen und bester Beratung entschieden wir uns für das Wechsel Forum 42. Nicht nur aufgrund der Zahl war dieses Zelt schon seit Jahren mein angeschmachteter Geheimfavorit. Nachdem wir uns als aufstrebende Weltreisende erklärten, billigte man uns sogar einen stattlichen Rabatt zu. Freunde brachten uns dieses Zelt dann bei ihrem Besuch mit. Wir bauten es auf und wir waren begeistert. In allen Disziplinen erfüllte es unsere Anforderungen, die dunklen Jahre des Kompromisses gehörten der Vergangenheit an, eine ewige Suche schien beendet. Pures Glück durchströmte uns, erleichtert, diese Sorge los zu sein, sanken wir nieder. Nur um am Morgen gerissenen Nähte am Innenzelt zu erblicken. Verarbeitungsfehler bei den Stangenösen, ja zum Abschluss gar angerissene Stangen, verbogene Stangen obwohl wir das Zelt schon nach dem ersten Riss wie ein rohes Ei behandelten. Es war ein Fiasko! Wir waren zu verstört um wirklich wütend zu werden. Was für einen Ausschuss man für fast €1000 erhalten kann?! Die Reaktion auf unsere vorsichtig und alle Wut hinunterschluckende Anfrage an den Kundenservice?
„Das ist ja unschön.“
Erstreaktion des Wechsel-Kundenservice nach der Benachrichtigung, dass bei ihrem €950-Zelt schon in der vierten Nacht eine Verbindung zwischen Innen- und Außenzelt gerissen wäre.
Ja, das war es. Denn wir sind keine Saisonurlauber, die dann halt mal kurz in ihr dickes Auto steigen um es im nächsten Konsumtempel umzutauschen. Wir sind Radnomaden für die ein Zelt existenzielle Bedeutung hat. Doch glücklicherweise war der Zeitpunkt kein allzu übler, denn schließlich näherten wir uns dem Epizentrum der Outdoor Haute Culture: Frankreich, bzw. noch besser, der Schweiz. Und so gingen wir auf Zeltjagd und verdarben uns mit dieser wochenlangen Vergleichs- und Shoppingtour große Teile unseres Sommers. Kopfschüttelnde Grüße gehen daher nochmals raus an die wortgewandten Ausschussinfluencer aus Berlin – vielen Dank für nichts, Wechsel!
Und so begann unsere Odyssee durch die, allesamt exzellenten Outdoor-Geschäfte zwischen Lyon und Basel. Wir zogen eine Spur ratloser und unglücklicher Verkäufer hinter uns her. Als Kunden mit hohen, scheinbar unerfüllbaren Anforderungen und berstenden Kenntnissen waren wir sicher nicht die idealen Konsumenten. Allein, weil es nie zu einem Kaufabschluss kam sondern meist nur zu reichlich aufgebauten Zelten und resignierten Kopfschütteln führte.
Wir waren auch nach dem erschütternden Erlebnis mit dem Wechselquatsch bereit, weiterhin auf die Höchstpreisklasse zu setzen. Ja, irgendwie hatte dieses Erlebnis etwas in uns in Gang gesetzt, das perfekte Zelt zu finden. Geld sollte keine Rolle spielen.
- Samaya: Wir flirteten mit einer ganz neuen Idee aus Frankreich. Diese, mir zuvor gänzlich unbekannte Marke hatte einen völlig neuen Zeltstoff in petto. Der sogenannte Dyneema-Verbundstoff hat nahezu magische, unglaubliche Eigenschaften. Es handelt sich um ein laminiertes Textil, das aus Monofilamenten der UHMWPE-Faser und zwei Schichten Mylar besteht. Die Dyneema-Fasern geben dem Gewebe ihre mechanischen Eigenschaften und verhindern Risse. Die zwei Lagen Mylar verbinden das Gewebe miteinander und sorgen für eine hervorragende Abriebfestigkeit und eine beispiellose Wassersäule von 20.000 mm. Dabei ist es irritierend leicht und winzig im Packmaß. Wenn man das zarte Gewebe in der Hand hält, nimmt man ihm die nachgesagte Robustheit beim besten Willen nicht ab. Leider gibt es beide Modelle nur in den Trendfarben rosé und blau. Wir testeten das 2.0 und das 2.5 und waren wirklich knapp davor den astronomisch hohen Preis von €1350 zu zahlen, doch leider war es zumindest für mich zu klein. Außerdem sprach gegen dieses Zelt: nur ein Eingang, keinerlei Stauraum da es dank des Superstoffs auf das Konzept Innen- und Außenzelt verzichtet, ja und weiterhin die Farbe.
- Wir warfen sogar ganz kurz ein Auge auf Hilleberg – die unereichbare Königsklasse der emsig selber nähenden Zelttrolle aus dem fernen Norden. Die Qualität dieser Zelte ist legendär und auf diesem Planeten unübertroffen. Doch abgesehen vom Preis sprachen schon immer zwei Argumente gegen Hilleberg. Erstens wäre ich immer in einer leicht besorgten Grundstimmung wenn ich mit solch einem Rolls-Royce auf Campingplätzen aufkreuzen würde. Ob Diebstahl oder Fahrlässigkeit, jedes Malheur am Zelt wird hier zu einem Drama sondergleichen. Und zweitens, sie haben einfach kein Zelt welches unsere Anforderungen erfüllt. Hier stieß ich erstmals auf die von mir in diesem Artikel postulierte allgemeingültige These, dass die Highendklasse der Outdoorproduzenten nicht für Langzeitreisende planen. Allenfalls das Allak 3 wäre in Frage gekommen, aber für €1500? Dann käme wieder Punkt 1 ins Spiel.
- Auch bei Vaude schauten wir uns natürlich um und hätten unserer alten Liebe gerne wieder eine Chance gegeben, doch leider war es unmöglich aus dem scheinbar überquellenden Produkteüberfluss der bunten Outdoorläden gerade diese beiden Modelle (Mark L 3 und Space L 3), die uns interessiert hätten, abzufassen. Trotz Engagements, welches bis zu Anrufen in der Firmenzentrale ging, ließ sich nichts machen. Schade, aber dann halt nicht.
- MSR – ein Name, der in den meisten Geschäften, in denen wir unsere Anforderungen runterleierten oft fiel. Die us-amerikanische Firma hat sich in den letzten Jahren tatsächlich sehr ausgebreitet und ist auf einem durchschnittlichen, europäischen Campingplatz oft anzutreffen. Speziell für Radreisende und andere, die auf das Gewicht achten müssen, finden sich die luftig-leichten, unkomplizierten Zelte. Auch ich hatte lange ein MSR-Zelt mit dem allerdings mehr als bedenklichen Namen Hubba Bubba. Doch wir entschieden uns letztlich gegen MSR, weil sämtliche Zelte mit einer 3000er-Wasseräule für den Boden ankamen. Zwar wurde dies dann immer damit gerechtfertigt, dass man dies ja mit einer Extraplane (outdoorisch: footprint) verstärken könne, aber wir kennen das Problem von Wasser, welches zwischen Plane und Boden rinnen kann und fragen: Warum denn diese Plane nicht gleich als Zeltboden verarbeiten?
Zwischen zu klein, zu groß und zu unpraktisch. Gemini, Venus und Orion bleiben weiterhin unereichbare Sterne.
- Und natürlich: Exped, immer wieder Exped. Nach dem Debakel mit der deutschen Wertarbeit wollte ich auf Schweizer Wertarbeit setzen. Und ja, die ersten Proben schienen mich zu bestätigen: Das war genau die Verarbeitung, die Art von kleinen Details und Ideen, die es vom Gros der Billigheimer sowie der gutgemeinten Kompromissware unterschied. Zudem stimmten auch alle von uns geforderten Merkmale: Wassersäule, Raumaufteilung, Robustheit des Zeltstoffs – alles schien perfekt. Doch, ach! Als wir vor dem ersten getesteten Modell, dem Orion III standen, waren wir erschlagen von seiner Größe. 1,40m Höhe und 2,50m Breite erscheinen jetzt vielleicht nicht riesig und unbedarfte Menschen mögen gar irritiert fragen, ja kann denn ein Zelt überhaupt zu groß sein? Ja, es kann. Mit diesen Maßen fallen viele kleine Nischen, die wir für die Nacht bisweilen auswählen, komplett weg. Außerdem ist das Zelt kein wirkliches Kuppelzelt. Frei stehen kann es nur mittels der dritten Firststange, die den Raumbedarf des Zelts nochmals erhöht. Ähnliches traf auch auf den zweiten Favoriten, Venus II oder III zu. Auch Lyra war im Gespräch und wäre wahrscheinlich eine gute Entscheidung gewesen. Ein schlichtes Kuppelzelt im Geiste des Hubba Bubba, dafür aber makellos verarbeitet und mit einer angemessenen Wassersäule. Doch leider konnten wir uns zu diesem Zeitpunkt, ganz am Anfang unser Shopping-Safari, noch nicht entscheiden und später fanden wir dieses Zelt nicht wieder. Sogar dem Gemini, einem Auslaufmodell, gaben wir später eine Chance, doch dieses war uns dann doch eindeutig zu klein. Die krampfhafte und erfolglose Suche nach einem passenden Zelt von Exped offenbarte in schlichter Klarheit das offensichtliche Grundproblem der gesamten Angelegenheit.
Das ernüchternde Ergebnis war, auch wenn man die sonst allseits dominierende Komponente Geld außer Acht ließ, wurden wir nicht fündig mit den von uns geforderten Maximalbedingungen. Das war nicht nur ernüchternd, das war frustrierend. Und als wir dann endlich kapituliert hatten und mit einem Schlauch Wein auf den diesmaligen Kompromiss anstießen, (Ferrino Nemesi 3 pro – ein, sich im Nachhinein als gar keine so üble Wahl herausstellendes Zelt) da fiel es uns wie Schuppen von den Auge – Ausrüstung für Langzeitreisende gibt es nicht. Outdoor-Geschäfte haben sich seit Jahrzehnten gemütlich damit arrangiert, zwei verschiedene Klientel zu bedienen: Gelegenheitsurlauber und Expeditionsteilnehmer. Seit einigen Jahren ist natürlich noch das urbane fashion victim dazugekommen, aber der ist ja im weitesten Sinne mit Textilien und Schuhen abgefrühstückt. Langzeitreisende dagegen werden, wenn überhaupt, eher unabsichtlich berücksichtigt. Das Beispiel mit dem Zelt veranschaulicht das bestens: Die Zelte für Gelegenheitsurlauber lassen die Robustheit oder resistentere Materialien vermissen, die Edelzelte können hiermit selbstverständlich dienen, sind aber dafür massiv auflaufende Prachthirsche, deren Konstruktion und Aufbau nicht bedenkt, dass die Übernachtungsplätze sehr unterschiedlich sein können und es im wesentlichen darauf ankommt, unter allen Bedingungen ein freistehendes Stück Privatsphäre aufzubauen. Selbstverständlich kreisten unsere Gedanken sofort darum wie man diesen Missstand beheben könnte. Kurz flackerte die wahnsinnige Idee auf, diese Marktlücke selbst zu besetzen. Doch ein stabiler Realitätssinn und ein noch solideres Wissen um die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten ließ uns davon zurückschrecken.
Ich kann daher nur meine schwache Position hier nutzen um mögliche mitlesende Koryphäen und Kapazitäten um ihre Aktivität zu bitten. Eine langlebigere und bedürfnisorientierte Produktpalette für den anspruchsvollen Landstreicher muss doch einfach möglich sein.
- Ausrüstungskritik – abschließende Worte zur Materialschlacht unserer ersten Langzeitreise
- Weltreiseplanungsliste
- Getestete Zelte von Samaya (2.0 und 2.5), Exped (Orion III, Venus II, Gemini II, Lyra III), MSR (Elixier 3)
Ein Extradank geht raus an die ebenso duldsamen wie weisen Recken von Bächli Bergsport. Obwohl wir überall zwischen Lyon und Basel kompetent und freundlich beraten wurden, hier fühlte es sich noch einen Zacken besser an. Verständnisvoll nahm man unsere, vom erfolglosen shopping überreizten Gemüter in Empfang und gab sein Bestes um uns ein neues Zuhause zu organisieren. Was dann ja auch wie nebenher gelang.